Immobilienkauf - unter dem Strich riskanter als Aktien oder Anleihen

Für uns Deutsche kaum vorstellbar Auch mit Immobilien kann man Geld verlieren

Sachwerten, und vor allem Immobilien, haftet im Vergleich zu Geldwerten der Mythos der Wertbeständigkeit an. Auch dies kann ein Trugschluss sein, wie die Realität immer wieder zeigt.

Steigen die Risiken auf den Finanzmärkten, wächst die Nachfrage nach Sachwerten - allen voran Betongold. Häuser sind wertstabil, so die Annahme, die sich in vielen Fällen auch bestätigt. Aber nicht immer: Einerseits können sich Veränderungen im Umfeld ergeben, andererseits schwanken die Preise derart, dass der echte Wert nur noch schwer zu ermitteln ist. Auf einen bereits starken Trend, wie er beispielsweise derzeit gegeben ist, aufzusatteln und bei stark gestiegenen Preisen noch zu investieren, erhöht demnach auch die Risiken.

Immobilienkauf - unter dem Strich riskanter als Aktien oder Anleihen

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben - auch wenn Gorbatschow dies in einem anderen Zusammenhang äußerte, gilt die Weisheit insbesondere für ein Immobilieninvestment: In Boomzeiten davon auszugehen, dass die Preise weiter steigen und sich eine Immobilie immer wieder lukrativ abstoßen lässt, kann richtig viel Geld kosten. Problematisch ist vor allem, dass ein solches Investment das freie Vermögen bindet und mit einer in der Regel langfristigen Finanzierung einhergeht - es entsteht also ein sogenanntes Klumpenrisiko. Gepaart mit mangelhaftem Wissen über den jeweiligen Markt eröffnet sich hier eine gefährliche Falle.

Ein Blick in die USA des Jahres 2008 zeigt, dass eine durch Überhitzung entstandene Blase mit drastischen Folgen platzen kann: Auch in deutschen Metropolen sind die Preise auf ein Level gestiegen, das vorsichtig machen sollte. Und doch greifen auf dem deutschen Markt noch einige Sicherheitsmechanismen, auf die in den USA verzichtet worden war: Es wurden vor der Finanzkrise Finanzierungen ausgereicht, auch wenn die Voraussetzungen nach regulären Maßstäben gar nicht gegeben waren - die daraus folgenden Zwangsversteigerungen ließen die Preise mit den bekannten Konsequenzen einbrechen.

In Boomzeiten davon auszugehen, dass die Preise weiter steigen, kann richtig viel Geld kosten."

Spekulationsrisiko trotzdem gegeben - Konzentration auf Großstädte

Allein die strengeren Kreditrichtlinien räumen aber noch nicht alle Risiken aus, schon eine verstärkte Spekulation auf Wertsteigerung innerhalb kürzester Frist könnte zum gefürchteten Preissturz führen. Dagegen sprechen aber die hohen Kaufnebenkosten, die in Deutschland die Hürde für Spekulanten erhöht und die potenziellen Renditen schrumpfen lässt. Trotzdem stiegen die Preise für Eigentumswohnungen seit 1985 um rund 85 Prozent - allerdings in unterschiedlich großen Schritten. Außerdem darf die Inflation, die in diesem Zeitraum um 135 Prozent zulegte, nicht außer Acht gelassen werden. 

Es empfiehlt sich also, den potenziellen Mieterlös als Richtschnur zu nutzen: Kostet die Wohnung zwischen dem 30- und 40-Fachen der Jahresmiete, dürfte sich das Investment lohnen. Dies umso mehr, sollte die Wohnung in einem Ballungsgebiet mit attraktiver Beschäftigungsquote liegen - hier dürften die Mieten nämlich weiter steigen.

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