Kontrollierte Wut - die besondere Herausforderung

Die neue Führungskraft Auch Wut ist wichtig

Gefühle sollten außen vor bleiben - das war lange das Credo, wenn es um Führungskultur ging. Eine Führungskraft soll leistungs- und lösungsorientiert sein, stets die Contenance wahren, als Teamplayer fungieren und professionell - das heißt rein sachbezogen - agieren.

Für Emotionen, gar für negative Emotionen, ist in dieser Führungswelt kein Platz. Viele Führungskräfte versuchen, dem Anspruch gerecht zu werden. Längst nicht jedem gelingt das immer. Doch wie berechtigt ist die Forderung nach rein zweck-rationalem Handeln überhaupt? Es gibt Meinungen, die dem alten Glaubensbekenntnis der Führung skeptisch gegenüber stehen. Danach haben auch starke Gefühle wie Wut durchaus ihre Berechtigung.

Gefühle sind zutiefst menschlich

Zunächst einmal gilt: Gefühle sind eine zutiefst menschliche Eigenschaft und entwicklungsgeschichtlich vielleicht sogar älter als die Ratio. Negative Emotionen wie Angst oder Wut hatten (nicht nur) in früheren Zeiten ihren Sinn und Zweck. Durch sie haben Menschen zum Beispiel Gefahren besser erkannt und verinnerlicht. Gefühle lösen starke Impulse aus - zum Beispiel auszuweichen oder zu handeln. Überleben wurde so wahrscheinlicher.

Wut ist die stärkste Form des Ärgers und eine sehr heftige, oft affektive Emotion. Sie stellt fast immer eine Reaktion auf eine als sehr unangenehm empfundene Situation oder Handlung dar. Unterdrückte Wut kann ähnlich wie Stress krank machen, insbesondere wenn das - wie bei Führungsverhalten postuliert - immer wieder geschehen soll. Mögliche Folgen: Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zum Herzinfarkt. Auch psychische Erkrankungen sind möglich. Gesellschaftlich ist Wut eher schlecht beleumundet. Ein Wüterich kann seine Gefühle nicht im Zaum halten und gilt schnell als Choleriker.

Wichtig ist, bei Wutäußerungen weder ausfallend noch persönlich beleidigend zu werden."

Kontrollierte Wut - die besondere Herausforderung

Wutäußerungen sind in der Arbeitswelt daher nach wie vor verpönt - sicher nicht zu Unrecht, wenn das eine gängige Reaktionsform einer Führungskraft ist. Doch Wut kann auch positive Seiten haben. Sie verschafft dem "Wütenden" zunächst einmal eine emotionale Entlastung, die es leichter macht auf die Sachebene zurückzukehren. Davon abgesehen kann sie dazu beitragen, wirksam Grenzen zu setzen und in manchen Fällen auch durch Willensdurchsetzung zum Ziel zu kommen.

Wichtig ist, bei Wutäußerungen weder ausfallend noch persönlich beleidigend zu werden - sozusagen Wut mit Selbstkontrolle. Eine besondere Herausforderung für Führungskräfte in einer neuen Kultur der Arbeitswelt, in der zu authentischer und überzeugender Führung auch Gefühle gehören.

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