Die Vertriebs- und Vermittlungskosten für den Fonds werden mit dem Agio abgedeckt

Serie Finanzwissen: Finanzwissen Investmentfonds Ausgabeaufschlag und Kosten auf Fondsebene

Der Ausgabeaufschlag (manchmal auch Agio genannt) stellt auf Anlegerseite neben den laufenden Verwaltungsgebühren die Hauptkostenkomponente bei aktiven Fonds dar. Er wird mit dem Erwerb der Fondsanteile fällig und ist vor allem dazu da, die Vertriebs- und Vermittlungskosten für den Fonds abzudecken.

Je kürzer die Fondsanteile gehalten werden, desto stärker wirkt sich der Ausgabeaufschlag als Einmalkostenbestandteil - negativ - auf die Rendite aus. Üblicherweise werden Ausgabeaufschläge als Prozentsätze angegeben. Dabei ist zwischen der Netto- und der Bruttomethode zu unterscheiden:

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  • Bei der Nettomethode bezieht sich die Prozentangabe auf den "echten" Investmentbetrag, der nach Abzug des Agios verbleibt. 
  • Bei der Bruttomethode erfolgt die Prozentangabe bezogen auf den insgesamt für die Fondsanlage aufgewendeten Betrag einschließlich des Agios. 

Die Berechnung nach der Nettomethode ist für Anleger günstiger. Es reicht also bei Kostenvergleichen nicht, nur die Prozentsätze zu betrachten. Auch die zugrunde liegende Methodik ist zu berücksichtigen. Zur Verdeutlichung ein Beispiel: 

Nettomethode: 

Gesamtanlagesumme: 10.000 Euro

Ausgabeaufschlag 5 %: 476,19 Euro (bezogen auf Investmentsumme) 

Investmentsumme: 9.523,81 Euro 

Bruttomethode: 

Gesamtanlagesumme: 10.000 Euro

Ausgabeaufschlag 5 %: 500 Euro (bezogen auf Gesamtanlagesumme) 

Investmentsumme: 9.500 Euro 

Fonds mit und ohne Aufschläge 

Neben dem Ausgabeaufschlag wird manchmal auch ein Rücknahmeabschlag berechnet, der bei der Rückgabe von Fondsanteilen anfällt. Er wird entweder als Festbetrag oder ebenfalls prozentual analog zum Ausgabeaufschlag angegeben. Dann wird auch von Disagio gesprochen. Auch Rücknahmeabschläge sind Einmalkosten, die umso stärker renditeschmälernd wirken, je kürzer die Anteile gehalten werden. Fonds mit Disagio haben in der Regel geringere Ausgabeaufschläge als Fonds ohne. 

Bei den meisten Fonds bewegt sich der Ausgabeaufschlag in einer Bandbreite von 2 bis 5 Prozent. Es gibt aber durchaus Fonds mit höheren Prozentsätzen. Nicht immer fällt der Ausgabeaufschlag tatsächlich auch (in voller Höhe) an. Es gibt häufiger "Rabattaktionen", viele Fondsdiscounter verzichten bei bestimmten Fonds sogar ganz oder teilweise auf den Aufschlag. Generell ohne Ausgabeaufschläge und Rücknahmeabschläge kommen ETF - Exchange Traded Funds - aus. Bei diesen börsengehandelten Indexfonds fallen lediglich die bei Börsentransaktionen üblichen Kosten an. 

Nicht immer fällt der Ausgabeaufschlag tatsächlich auch (in voller Höhe) an."

Kosten auf Fondsebene 

Ausgabe- und Rücknahmeabschläge sind Fondskosten, die auf Anlegerebene zu zahlen sind. Davon zu unterscheiden sind Kosten, die auf der Ebene des Fonds selbst entstehen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Kosten für die Vergütung des Fondsmanagements, für Marktbeobachtung und Research, für Transaktionen und Verwahrung, für Publizität und Prüfung usw.

Diese Kosten werden üblicherweise im Rahmen der laufenden Verwaltungsgebühr (auch Managementgebühr) an die Anleger weiterbelastet. Hilfreich die Kostenbasis von Fonds miteinander zu vergleichen ist die Gesamtkostenquote (TER= Total Expence Ratio).

Wenn Fondsanteile von Anlegern im Depot verwahrt werden, fallen darüber hinaus noch Depotgebühren an.

Fazit:

Vor dem Kauf von Investmentsfonds sollte eine Prüfung der Kosten erfolgen und in der Anlageempfehlung Berücksichtigung finden. Sprechen Sie Ihren Berater aktiv auf die Möglichkeit der Kostenreduktion an, um so die zu erwartende Rendite zu erhöhen.

 

 

Die vom Autor als Basis für diesen Artikel verwendeten Informationen sind vom Rechteinhaber des Grundlagenwissen: Investmentfonds und die Risiken, der fundsware GmbH, zur Verfügung gestellt worden.

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