Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware

Energiespardiktat mit Folgen Bauen wird immer teurer

Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware, was nicht zuletzt an den seit Jahren steigenden Baupreisen liegt. Die Preistreiber finden sich nicht zuletzt in den Energiesparmaßnahmen - und gestrichenen Stellen in den Bauämtern.

Die Schaffung von sozialverträglichem Wohnraum gehört fest in den politischen Werkzeugkasten, taugt ein derartiges Versprechen doch hervorragend als Wahlkampfargument. Allerdings prallen hier die Ansprüche regelmäßig auf die Folgen der Politik der vergangenen Jahre, die mit zahlreichen Verordnungen zum Energiesparen selbst die Baupreise in die Höhe getrieben haben.

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Baupreise drastisch gestiegen - Politik maßgeblich verantwortlich

Mit einer Steigerung um 55 Prozent seit 2000 weicht die Entwicklung der Baukosten deutlich von der des allgemeinen Preisniveaus ab, das in diesem Zeitraum lediglich um 28 Prozent zulegte. Allein auf die verschärften Vorschriften zum Thema Energieeinsparung entfielen demnach rund 16 Prozentpunkte der Baukostensteigerungen. Im Gegensatz zu den einschlägigen Verbänden sieht die geschäftsführende Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) das Thema Neubau jedoch ganz anders. Hier ließen sich die Klimaziele ohne Probleme einhalten. Allerdings reklamierte sie, dass die Entwicklung neuer Baustoffe notwendig wäre, um den Herausforderungen gerecht werden zu können, ohne die Wände deswegen immer stärker ausführen zu müssen.

Neben den Auflagen für energieeffizientes Bauen erschweren aber vor allem die exorbitant langen Planungsphasen den Fortschritt im Wohnungsbau: Während die Baumaßnahme selbst in überschaubarer Zeit abgewickelt werden kann, vergehen allein für die Vorbereitung und Planung nicht selten drei bis vier Jahre. Dies sei in erster Linie den in den letzten Jahren gestrichenen Stellen in den Bauämtern geschuldet, andererseits jedoch auch den komplexen und länderspezifisch geregelten Bauvorschriften. 

Mit einer Steigerung um 55 Prozent seit 2000 weicht die Entwicklung der Baukosten deutlich von der des allgemeinen Preisniveaus (28%) ab."

Hendricks brachte deswegen eine schon seit den 60er Jahren in Diskussion befindliche Musterbauordnung ins Spiel, die durch eine bundesweite Vereinheitlichung der Vorschriften vor allem in der Projektentwicklung eine Menge Arbeit und damit auch Zeit sparen könnte - allerdings lehnen die Länder diesen Vorstoß bislang ab.

Die für 2017 veröffentlichten Zahlen zum Wohnungsbau zeigen die Misere auf: Das Ministerium meldete 320.000 fertiggestellte Wohnungen, die Verbände 300.000 - wohingegen 400.000 gebraucht würden, um den wachsenden Bedarf durch die Zuwanderung und die Landflucht abzudecken. 

So richtete sich der Appell von Hendricks dann auch an ihren Nachfolger, nämlich den künftigen Innenminister, das Thema Stadt- und Bauentwicklung keinesfalls zu vernachlässigen.

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