Der größte Vermögensverwalter der Welt BlackRock ist überall dabei
BlackRock ist weltweit an großen Unternehmen beteiligt und wird als heimliche Weltmacht bezeichnet. Könnte das zur Gefahr für die Finanzmärkte werden?
Mit mehr als 6 Billionen US-Dollar ist BlackRock der größte Vermögensverwalter der Welt. Beispielsweise hält die Fondsgesellschaft Anteile von etwa 3 -8 % an allen Unternehmen, die im DAX gelistet sind. Viele private Anleger in Deutschland haben Teile ihres Vermögens BlackRock anvertraut, ohne sich dessen bewusst zu sein. BlackRock ist Emittent der ETFs mit der Bezeichnung iShares. In letzter Zeit werden die Stimmen lauter, die vor einer solchen Machtkonzentration warnen.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
BlackRock widerspricht den Kritikern mit folgenden Argumenten:
- ETFs bilden lediglich Börsenindizes und damit die allgemeine Wertentwicklung nach.
- Vertreter von BlackRock nehmen keine Machtposition in Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen ein.
- Meldet sich auf Hauptversammlungen nicht zu Wort.
Einflussnahme hinter den Kulissen
Die Realität sieht anders aus. Vertreter des Vermögensverwalters suchen das direkte Gespräch mit Aufsichtsräten und Vorständen der Aktiengesellschaften und machen die Position von BlackRock unmissverständlich klar. Es wurde publik, dass sich BlackRock vor wenigen Monaten mit einem Schreiben an Vorstände internationaler Unternehmen wandte und unmissverständlich darlegte, dass jedes Unternehmen einem sozialen Zweck erfüllen müsse. BlackRock verlangt von den Unternehmen Nachweise über die geleisteten positiven Beiträge zur Gesellschaft.
Aladdin: ein mächtiges Analyse-Tool
Ein wesentlicher Baustein des geschäftlichen Erfolgs ist Aladdin. Das ist ein Datenanalysesystem, das Wirtschaftszahlen und Unternehmensdaten auswertet. Zum System gehören 5.000 Großrechner. Diese analysieren blitzschnell, wie sich beispielsweise Änderungen des Ölpreises oder Währungsschwankungen auf den Wert des BlackRock-Portfolios auswirken. Dieses System nutzen auch andere Vermögensverwalter wie Banken, Versicherungen, Stiftungen und Pensionsfonds, wodurch der Einfluss von BlackRock noch größer wird.
Viele private Anleger in Deutschland haben Teile ihres Vermögens BlackRock anvertraut, ohne sich dessen bewusst zu sein."
Interessenkonflikte sind vorprogrammiert
Als die europäische Bankenaufsicht vor kurzem den Stresstest durchführte, analysierte BlackRock die Bilanzen der Finanzinstitute. Der Ökonom Max Otte spricht von der 'Spinne im Netz'. Andere Finanzexperten warnen vor der Einflussnahme auf die Politik.
Dass Friedrich Merz nach dem vorläufigen Ende seiner politischen Laufbahn zu BlackRock wechselte, sei sicher kein Zufall, monieren sie. Es sind nicht nur die offensichtlichen Interessenkonflikte, die Fachleuten Sorgen bereiten.
Die starke Konzentration von Vermögen ist auch eine Gefahr für die Finanzmärkte, weil Abwärtsbewegungen an den Märkten extrem beschleunigt werden könnten.