Die Commerzbank setzt beim Wachstum ihres Kreditgeschäfts auf die Immobilienfinanzierung

Die Commerzbank will wachsen Blüte der privaten Baufinanzierung

Die Commerzbank setzt beim Wachstum ihres Kreditgeschäfts auf die Immobilienfinanzierung. Bis 2020 soll das Neugeschäft mit Immobilienkrediten gegenüber 2016 um 40 Prozent zunehmen. Absolut bedeutet das ein Mehr von knapp 17 Milliarden Euro - ein ehrgeiziges Ziel.

Der Kreditbestand des Geldhauses würde sich damit von 58 Milliarden Euro auf bis zu 75 Milliarden Euro erhöhen. Die Fokussierung auf Baukredite überrascht angesichts des vielerorts bereits hohen Preisniveaus bei Immobilien, der Erwartung wieder steigender Zinsen und der Warnung vor drohenden Immobilienblasen in manchen Metropolen. Solche "Risikofaktoren" fechten die Commerzbank-Verantwortlichen aber offenbar nicht an. 

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Digitale Ankurbelung des Immobilien-Kreditgeschäfts

Hier wird optimistisch in die Immobilien-Zukunft geblickt. Blasenbildung in der Breite sieht man nicht. Man geht stattdessen von einer Fortsetzung des Immobilienbooms aus. Er biete Potenziale für ein nachhaltiges und dauerhaftes Kreditwachstum. 2016 hatte das Commerzbank-Neugeschäft mit Immobilienkrediten mit 11,9 Milliarden Euro noch eine leichte Delle verzeichnet. Für dieses Jahr hat man mit 12 Milliarden Euro geplant. Privatkunden-Vorstand Michael Mandel hofft sogar auf 14 Milliarden Euro und verweist auf das sehr gute Geschäft im ersten Quartal. Neben dem Wertpapiergeschäft seien Immobilienkredite derzeit Hauptwachstumstreiber bei der Commerzbank. 

Bei der Ankurbelung der Immobilien-Kreditvergabe will die Commerzbank auch digitale Angebote einsetzen. Demnächst erscheint eine neue Baufinanzierungs-App, die zusammen mit einem großen Immobilienportal entwickelt wurde. Sie enthält nicht nur Funktionen zur Immobiliensuche und -bewertung. Der Nutzer kann mit der Anwendung auch erkennen, wie viel Kredit er sich leisten kann. Per Smartphone lässt sich dann gleich der Kreditantrag stellen und der Immobilien-Interessent erhält umgehend eine Finanzierungszusage, die er dem Makler noch vor Ort vorweisen kann. Dies ist in der Tat eine Innovation. Dennoch geht Mandel davon aus, dass Immobilienfinanzierungen nach wie vor bevorzugt in der Filiale vereinbart werden. 

Blasenbildung in der Breite sieht man nicht. Man geht stattdessen von einer Fortsetzung des Immobilienbooms aus."

Auf dem Weg zu Commerzbank 4.0

Die Immobilienkredite sind ein wichtiger Teil der Strategie, mit der die Commerzbank in den nächsten drei Jahren zwei Millionen Neukunden gewinnen will. Damit soll die Bank erfolgreich im Wettbewerb neu ausgerichtet werden. Man hofft dabei nicht nur auf Neukunden vor allem im Privatkundenbereich. Unter der Überschrift "Commerzbank 4.0" geht die Commerzbank auch einen Neuzuschnitt der Kundensegmente - Privat- und Unternehmenskunden einerseits, Firmenkunden andererseits - an, strafft das Filialnetz und baut digitale Angebote konsequent aus. 

Mit dieser Neuorganisation sollen auch 9.600 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Gespräche dazu beginnen in Kürze. Der lange schwächelnden Commerzbank-Aktie hat die Neuausrichtung Auftrieb gegeben. Der Kurs hat - von bescheidenem Niveau ausgehend - in den letzten sechs Monaten um rund 50 Prozent zugelegt.

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