Vertrauen auf das Prinzip Vorsicht

Flossbach Börsenrückschlag möglich

Dr. Bert Flossbach ist Gründer der renommierten Vermögensverwaltung Flossbach von Storch und nach wie vor als Fondsmanager im Unternehmen aktiv. In dem von ihm verwalteten Mischfonds "Multiple Opportunities" setzt Flossbach aktuell auf Absicherung, denn ein Börsenrückschlag sei möglich.

Der Fonds setzt zu etwa zwei Dritteln auf Aktien, zu rund 15 Prozent sind Anleihen im Portfolio, ca. ein Achtel bilden Rohstoffe - insbesondere Gold. In diesem Jahr hatten Aktien einen besonders guten Lauf. Der S&P 500 als wichtiger US-Aktienindex notierte zu Jahresbeginn bei rund 4.750 Punkten und stand Mitte Juli bei über 5.600 Punkten. Dann folgte im August ein herber Rückschlag mit einer schnellen Erholung danach. Aktuell ist die Börsenstimmung wieder etwas gedämpfter. Womöglich erfüllt sich Flossbachs Erwartung schon.

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Absicherung über S&P 500-Put

Um Verluste aus einem möglichen Rückschlag aufzufangen, hat Flossbach einen Put auf den S&P 500 erworben. Ein Put ist eine Verkaufsoption. Sinken die Kurse am US-Aktienmarkt in einem bestimmten Zeitraum, gewinnt der Put an Wert. Kommt es nicht dazu, beträgt der Put-Wert schlimmstenfalls Null. Die Kosten der Optionsprämie sind der Preis für die Absicherung.

Ansonsten setzt der Fondsmanager bei Aktien auf solide Werte und Titel mit Wachstumsperspektive. Dazu gehören für ihn die großen US-Techunternehmen. Ihre Qualität stimme. Ebenfalls im Portfolio gut vertreten ist die Aktie von Berkshire Hathaway, der Investmentgesellschaft von Warren Buffet. Bei deutschen Werten setzt Flossbach u.a. auf die beiden "Automobilisten" BMW und Mercedes sowie auf die Deutsche Börse, weil sie ein "idiotensicheres" Geschäftsmodell verfolge.

Dr. Bert Flossbach setzt bei Aktien auf solide Werte und Titel mit Wachstumsperspektive."

Vertrauen auf das Prinzip Vorsicht

Gold sieht Flossbach ebenfalls unter dem Absicherungsaspekt. Es gebe einen gut messbaren langfristigen Zusammenhang zwischen der Staatsverschuldung und dem Goldpreis. Steigt die Verschuldung erhöht sich der Goldpreis und umgekehrt. Die Erklärung: wachsende Verschuldung beeinflusst das Risiko von Zahlungsausfällen. Anleger reagieren darauf mit der Forderung höherer Risikoprämien, die die Kurse bestehender Staatsanleihen nach unten drücken. Den Kursverlusten steht dann ein steigender Goldpreis gegenüber.

Absicherungsgründe gibt es genug: insbesondere die USA, aber auch viele europäische Staaten betreiben seit der Corona-Pandemie eine expansive Fiskalpolitik und ein Ende ist nicht in Sicht. Zusammenfassend lässt sich feststellen: Flossbach vertraut angesichts vieler Unwägbarkeiten auf das Prinzip Vorsicht.

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