Brexit-Unsicherheit Britische Elite-Universitäten mit Problemen
Sie gelten als Elite und ziehen Studierende aus allen EU-Mitgliedsländern an: Der Brexit wirft seine Schatten über die britischen Universitäten - insbesondere in puncto Finanzierung.
Die Forscher an den bekannten Universitäten in Oxford, Manchester und Glasgow treiben gemeinsam mit anderen Hochschulen in Europa wichtige Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen voran - bis jetzt. Diese Kooperation werden vom European Research Council finanziert und damit könnte angesichts des EU-Austritts Großbritanniens bald Schluss sein.
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Renommierte Unis in Großbritannien vor Existenznöten
Es geht immerhin um bis zu einer Milliarde Pfund, die in den kommenden Jahren als Forschungszuschuss in die britischen Universitäten geflossen wären, mit einem Brexit stehen die Programme auf wackeligem Boden. Die britische Regierung will zwar einen Teil der wegfallenden Förderung auffangen, allerdings gehen die sich abzeichnenden Probleme deutlich weiter, sie reichen von der Logistik über die medizinische Versorgung bis hin zur Forschung. Bleiben die Studenten und Forscher aus den anderen EU-Staaten nämlich aus, nachdem sie bislang weitestgehend stabil geblieben und in einigen Fächern sogar gestiegen waren, müssten sich auch die Konditionen ändern.
Immer weniger Studenten
Derzeit bezahlen Studierende aus dem Ausland ebenso viel wie Einheimische, allerdings scheint sich der Trend zu drehen: Mit 23.310 Studenten im Studienjahr 2018/2019 nahmen bereits drei Prozent weniger Personen aus der EU als im Vorjahr ein Studium an einer Einrichtung der Russel Group auf. Insbesondere die Postgraduierten-Programme für höhere Semester mussten einen Rückgang hinnehmen, hier blieben rund neun Prozent der sonst verzeichneten Forscher und damit der besten Köpfe weg. Die Unis verlieren gleich doppelt, nämlich einerseits die wichtigen Ergebnisse, zum anderen als Standort, da die Forscher sich naturgemäß auch für ihre Karriere Alternativen suchen würden.
Es stehen mit dem Brexit wichtige Forschungsverbindungen auf dem Spiel, aber auch der Austausch von Wissen, Hochschulpersonal und Studierenden."
Nicht zu unterschätzen ist die Diversität der Studenten, die neben der Exzellenz mit dem Brexit bedroht ist und doch entscheidend für die Qualität der Universitäten ist.
Selbst die Belegschaften bestehen zu 13 Prozent aus EU-Bürgern, beim akademischen Personal sind es sogar 21 Prozent.
In Zahlen: 50.000 Mitarbeiter, 130.000 Studierende - und nicht zuletzt die 15.000 Studierenden aus Großbritannien, die an EU-Hochschulen lernen und forschen.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.