Selbstkritik auf hohem Niveau - Berkshire immer noch gut unterwegs

"Ich hab es vermasselt" Buffett verliert immer häufiger

Buffett gilt als Investorenlegende, die über Jahre den Aktienmarkt beherrschte - nun scheinen sich die Vorzeichen verkehrt zu haben: Der 86jährige Warren Buffett entschuldigte sich bei seinen Aktionären und zeigt sich selbstkritisch.

Er habe es vermasselt - die Aktionäre der Berkshire Hathaway dürften nicht nur verwundert gewesen sein, als sich Warren Buffett für seine Fehleinschätzung in Bezug auf Google und die dadurch entgangenen Chancen entschuldigte. Er bezeichnete sich sogar als dumm, weil er Amazon unterschätzt hatte und auch in letzter Zeit aus seiner Sicht kein glückliches Händchen bewies. Im Gegenzug lobte er mit Jack Bogle den Mann, der mit dem ersten Indexfonds eine echte Alternative aufgelegt hat.

Indexfonds - markieren sie das Ende einer Legende?

Dem Grundsatz nach müssten diese kostengünstigen Finanzinstrumente, die ohne aktives und vor allem kostenintensives Fondsmanagement nur einen großen Index nachbilden, absolut gegen die Natur eines Warren Buffett sein. Dieser legt nämlich größten Wert darauf, infrage kommende Aktien gezielt nach ihrem Potenzial auszuwählen. Nach einer langen Zeit des Erfolgs schlägt das Pendel nun zurück. Er konnte in den letzten vier Jahren den S&P500 nicht mehr schlagen. 

Dabei sind es vor allem die großen Posten, die ihm das Investorenleben schwer machen: Neben der in Skandale verwickelten US-amerikanischen Bank Wells Fargo lief auch der Technologie-Konzern IBM nicht in der geplanten Erfolgsspur - der avisierte Super-Computer erwies sich bislang als Flop. Hier war Buffett von seinem Prinzip, sich aus Technologie-Unternehmen herauszuhalten, untreu geworden. Schließlich vertritt er das Motto, nur dann zu investieren, wenn das Geschäftsmodell plausibel ist. So konnte er den großen Crash im Hightech-Markt sicher umschiffen und trotzdem Renditen im zweistelligen Bereich realisieren.

Der 86jährige Warren Buffett entschuldigte sich bei seinen Aktionären und zeigt sich selbstkritisch."

Selbstkritik auf hohem Niveau - Berkshire immer noch gut unterwegs

Mit diesem Credo avancierte Buffett zur Nummer zwei der reichsten Menschen weltweit - was ihn aber nicht davon abhalten konnte, im letzten Frühjahr auch Apple auf seine Einkaufsliste zu setzen. Zwischenzeitlich rangiert der iPhone-Hersteller auf dem dritten Rang im Portfolio von Berkshire Hathaway und konnte damit sogar das Traditionsunternehmen Coca Cola überholen. Auch wenn sich Buffett ausgesprochen selbstkritisch präsentierte, dürfen sich seine Anleger doch über den Wertzuwachs von 15 Prozent freuen, die er in den letzten zwölf Monaten erwirtschaftet hat. Das ist im Vergleich zu den 19 Prozent des S&P500 zwar weniger, kann sich aber immer noch sehen lassen. 

Auf der Weltbestenliste der Reichen wurde Buffett allerdings durchgereicht. Mit seinem geschätzten Vermögen von 75 Milliarden US-Dollar rangiert er nunmehr auf dem vierten Rang - mit Bezos zog ausgerechnet der Amazon-Erfinder an ihm vorbei.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.