Kunden erhalten bei Standardanfragen sofort Hilfe, ohne Wartezeiten

"Ava" startet als Banking-Avatar Commerzbank setzt auf KI

Die Digitalisierung im Bankensektor erreicht einen neuen Meilenstein: Mit der Einführung von "Ava", einem KI-basierten Banking-Avatar, will die Commerzbank ihren Kundenservice auf ein neues Level heben. Ursprünglich war der Start für Herbst 2024 geplant, nun ist es tatsächlich so weit: Nutzer der Commerzbank-App können ab sofort auf die virtuelle Assistentin zugreifen.

Ava soll weit mehr sein als ein klassischer Chatbot. Sie kombiniert Elemente der Künstlichen Intelligenz (KI), der Sprachverarbeitung und des kundenzentrierten Designs, um Kunden nicht nur zu unterstützen, sondern ihnen ein nahezu menschliches Serviceerlebnis zu bieten. Für die Commerzbank markiert das Projekt einen wichtigen Schritt in Richtung intelligenter Omnikanal-Strategie – und könnte langfristig die Art und Weise verändern, wie Bankdienstleistungen wahrgenommen und genutzt werden.


Was Ava kann – und was nicht

Ava ist in der Lage, eine Vielzahl von Routineaufgaben zu übernehmen, die bislang Zeit und Personalbindung erforderten. Dazu zählen:

  • Kontostandsabfragen und Umsatzübersichten
  • Hilfestellung bei Überweisungen und Daueraufträgen
  • Antworten auf allgemeine Fragen zu Bankprodukten
  • Unterstützung bei der Terminvereinbarung mit Beratern
  • Erste Hilfe bei Problemen rund um die App oder das Online-Banking

Die große Stärke von Ava liegt dabei in ihrer intuitiven Dialogfähigkeit. Nutzer können der virtuellen Assistentin ihre Anliegen in natürlicher Sprache schildern – schriftlich oder per Spracheingabe. Ava analysiert die Anfrage in Echtzeit und bietet passende Lösungen oder Leitfäden an.

Wichtig zu wissen: Ava ersetzt (noch) keinen persönlichen Bankberater. Komplexere Themen wie Finanzierungsfragen, Wertpapierberatung oder individuelle Anlagekonzepte bleiben weiterhin den menschlichen Beratern vorbehalten. Die KI soll ergänzen, nicht verdrängen.


Vorteile für Kunden und Berater

Die Einführung von Ava bringt gleich mehrere Vorteile – sowohl für die Kunden als auch für die Bank selbst:

  • Schnellere Antworten: Kunden erhalten bei Standardanfragen sofort Hilfe, ohne Wartezeiten.
  • Entlastung der Berater: Durch die Übernahme von Routinetätigkeiten haben Kundenberater mehr Zeit für individuelle und beratungsintensive Gespräche.
  • Steigerung der Servicequalität: Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit und gleichbleibende Antwortqualität erhöhen die Zufriedenheit.
  • Optimierung der Prozesse: Ava sammelt systematisch Daten über wiederkehrende Anfragen und hilft der Bank, ihre Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern.

Für die Commerzbank ist Ava ein wichtiger Bestandteil der Strategie, persönliche Beratung und digitale Innovation zu verbinden, anstatt sie als Gegensätze zu sehen. Gerade im Wettbewerb mit reinen Digitalbanken will sich das Institut damit besser positionieren.


Technische Basis: KI made in Germany

Ava basiert auf modernen KI-Technologien, darunter Natural Language Processing (NLP), Machine Learning und Conversational AI. Besonders betont die Commerzbank, dass Datenschutz und Datensicherheit höchste Priorität haben.

Die Datenverarbeitung erfolgt ausschließlich auf Servern in Deutschland und unterliegt der strengen Kontrolle der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Kundeninformationen werden nicht an externe KI-Entwickler oder Drittanbieter weitergegeben.

Zudem wurde Ava so trainiert, dass sie fehlende Informationen offen kommuniziert und bei Unsicherheiten einen menschlichen Berater hinzuzieht – eine wichtige Maßnahme, um Fehler und Missverständnisse zu minimieren.


Wie Ava den Weg für die Zukunft ebnen könnte

Ava ist mehr als ein Tool für die Gegenwart – sie ist ein Experimentierfeld für die Zukunft des Bankings. Die Commerzbank plant, den Avatar schrittweise weiterzuentwickeln. Denkbare nächste Ausbaustufen sind:

  • Personalisierte Finanzassistenten, die auf Basis der Kontobewegungen Tipps und Warnhinweise geben.
  • Vollintegrierte Services, bei denen Ava selbstständig kleine Aufgaben erledigt, etwa Sparpläne anlegt oder Rechnungen bezahlt.
  • Proaktive Betreuung, bei der die KI frühzeitig auf Veränderungen im Kundenverhalten oder -bedarf reagiert.

Langfristig könnte Ava damit zum zentralen Kontaktpunkt für alle digitalen Bankdienstleistungen werden – eine Art persönliche, virtuelle Bankfiliale in der Hosentasche.


Fazit: Ein kluger Schritt in die digitale Zukunft

Mit der Einführung von Ava beweist die Commerzbank Innovationsmut – und setzt ein Zeichen im zunehmend technologiegetriebenen Wettbewerb um die Gunst der Kunden.

Auch wenn KI-Lösungen im Finanzbereich noch längst nicht alle Herausforderungen meistern können, ist klar: Banken, die den Spagat zwischen technologischem Fortschritt und menschlicher Nähe schaffen, werden in Zukunft besser aufgestellt sein. Ava ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg – und womöglich erst der Anfang einer neuen Ära des Bankings.

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