Ohne Euro trotzdem der Euro-Gewinner Dänemark, weltweit begehrt
Seit vielen Jahren segelt unser Nachbarland Dänemark im Windschatten des großen Euro-Währungsraums, ohne formal selbst zur Währungsunion zu gehören. Geschadet hat das dem Land nicht - im Gegenteil, das skandinavische Königreich steht in mancher Hinsicht besser da als die übrigen Euro-Staaten, auch als Deutschland.
Als die Europäische Währungsunion 1999 eingeführt wurde, schloss sich ihr Dänemark nicht an. Damals hatten die Bürger sich in einem Volksentscheid gegen eine Teilnahme ausgesprochen, man wollte die eigene Währung als Bestandteil nationaler Souveränität nicht aufgeben. Allerdings wurde die dänische Krone fest an den Euro gekoppelt, damit setzte man die bereits seit 1982 bestehende Bindung an die Deutsche Mark fort.
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Stiller Teilhaber der Währungsunion
Das Ergebnis ist in gewisser Weise paradox. Obwohl das Land rein rechtlich nicht Teil der Währungsunion ist, gehört es ihr durch die Wechselkursbindung de facto doch an. Seither hat die dänische Krone das auf und ab bei der europäischen Einheitswährung konsequent mitvollzogen. Mehr als fünfzehn Jahre nach der Einführung der Währungsunion steht das Land damit hervorragend da. Mit 5,6 Millionen Einwohnern, also weniger als zwei Prozent der Einwohner der Eurozone, kann von einer erdrückenden Übermacht oder Belastung durch den Währungsraum keine Rede sein.
Die dänische Wirtschaft floriert, die Wirtschaftsleistung des Landes liegt mit 45.600 Euro pro Kopf nahezu ein Drittel über dem unsrigen. Dies überrascht umso mehr, als Dänemark bei Sozialabgaben und Steuern wesentlich stärker zulangt als der deutsche Fiskus und Sozialapparat. Der Mehrwertsteuersatz zum Beispiel ist mit 25 Prozent einer der höchsten in Europa.
Beste Börsen-Performance
Der Wettbewerbsfähigkeit dänischer Produkte hat das offenbar nicht geschadet. Waren aus Dänemark sind international gefragt. Das angebotene Spektrum ist breit und reicht von Möbeln und Windrädern bis hin zu Software und Medikamenten. Das dänische Beispiel zeigt damit eindrucksvoll, dass der Preis alleine kein Argument für internationale Wettbewerbsfähigkeit ist.
Die dänische Wirtschaft floriert, die Wirtschaftsleistung des Landes liegt mit 45.600 Euro pro Kopf nahezu ein Drittel über dem unsrigen."
Wer über Spezial-Know How verfügt und mit Qualität überzeugen kann, hat trotz hoher Kosten Chancen auf den Weltmärkten. Diese positive Wirtschaftsentwicklung spiegelt sich auch in den Kursen dänischer Aktien wieder. Wer in den letzten 20 Jahren konsequent in Dänemarks Aktien investiert hat, ist damit besser gefahren als mit jedem anderen Aktieninvestment. Die Rendite lag im Schnitt bei 12,6 Prozent pro Jahr. Überraschend dabei - bei der Jahres-Performance tauchte die dänische Börse in diesem Zeitraum niemals unter den Spitzenbörsen auf.
Es ist die Kontinuität der Wertentwicklung, die dänische Aktien so attraktiv macht. Es lohnt sich daher durchaus, über eine Beteiligung an diesem "stillen Erfolg" nachzudenken.
