Einkommensunterschiede treiben auch Renten auseinander

Eine Studie des Allensbach-Instituts Das Altersbild wandelt sich

Fit, beruflich aktiv und rundherum abgesichert - die deutschen Senioren bieten ein erfreuliches Bild. Das Allensbach-Institut für Demoskopie warnt jedoch, dass sich in den nächsten Jahren gravierende Änderungen ankündigen.

Über 4.000 deutsche Bürger im Alter von 65 bis 85 Jahren nahmen an einer Studie teil, die das Allensbach-Institut für Demoskopie zum zweiten Mal im Auftrag eines Versicherungskonzerns durchführte. Das generelle Fazit: Die Situation der heutigen rund 15 Millionen Altersrentner stellt sich in Deutschland im Vergleich zur Befragung von vor vier Jahren ausgesprochen positiv dar. Allerdings wird auch gleich eingeräumt, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt. Die Aussichten sind weniger rosig.

Hoher Lebensstandard im Alter - zumindest Stand heute

Als Haushaltseinkommen wurden 2.410 Euro netto pro Monat ermittelt, was einen Anstieg um 200 Euro im Vergleich zu 2012 bedeutet. Nach Abzug der laufenden Kosten für Wohnen und Leben bleiben mit 628 Euro im Monat rund 20 Prozent mehr übrig. Die Schere geht jedoch weit auseinander, denn Besserverdienende haben auch im Alter rund das Dreifache der Altersbezüge von Niedrigverdienern zur Verfügung.

Es haben alle sozialen Schichten gewonnen, wie die Studie belegt, die Kluft geht demnach in dieser Bevölkerungsschicht nicht mehr weiter auseinander. So ist es verständlich, dass die Senioren ihre Situation überwiegend positiv einschätzen, rund 62 Prozent urteilten demnach mit "sehr gut" und "gut", 85 Prozent sind mit ihrem Leben zufrieden. Das dürfte sich bald ändern, so das Fazit der Allensbach-Studie, denn die Einkommen der aktuell noch Erwerbstätigen entwickeln sich deutlich weiter auseinander.

Besserverdienende haben auch im Alter rund das Dreifache der Altersbezüge von Niedrigverdienern zur Verfügung."

Die Prognose: Einkommensunterschiede treiben auch Renten auseinander

Schon in einigen Jahren, wenn das heutige mittlere Alterssegment in den Ruhestand geht, werden die sich immer stärker auseinander entwickelnden Einkommen auch auf die Rentensituation auswirken. Nicht ohne Grund ist das Thema Altersarmut Gegenstand zahlreicher Diskussionen, zumal insbesondere durch die zinsbedingten Probleme in den Altersvorsorgeinstrumenten noch Verschärfungen zu erwarten sind. Selbst die angestrebte Angleichung zwischen Ost und West rückt damit in weite Ferne.

Aktuell können sich die Altersrentner jedoch darüber freuen, dass sich das frei verfügbare Einkommen, das mit 520 Euro in den neuen Bundesländern beziffert wird, den 650 Euro in den alten Bundesländern annähert. Schon mit der nächsten Generation werden diese Zuwachsraten nicht mehr zu verzeichnen sein, davon zeigen sich die Allensbach-Forscher überzeugt. Von Vorteil ist jedoch, dass die Rentner immer länger fit bleiben und so auch weiterhin einer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Schon heute arbeiten rund 15 Prozent der Altersrentner weiter - bislang noch überwiegend aus Spaß. Bald könnte dies jedoch zur Notwendigkeit werden.

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