Die Stimmung der deutschen Wirtschaft hat sich das fünfte Mal infolge verschlechtert

Zusätzlich auch globale Problemzonen Der selbstverschuldete Abschwung

Es war eine faustdicke Überraschung - der Ifo-Geschäftsklima-Index ist im Januar von 101 auf 99,1 Punkte gesunken. Damit hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft das fünfte Mal infolge verschlechtert und zwar deutlich stärker als erwartet worden war. Nach Jahren eines stetigen Aufschwungs trüben sich die Konjunktur-Aussichten immer weiter ein.

Besonders beunruhigend bei der jüngsten Stimmungs-Verschlechterung: sie zeigt sich in allen Wirtschaftssektoren, in der Industrie genauso wie im Dienstleistungsgewerbe, im Handel oder in der Baubranche. Dem Vernehmen nach soll die Bundesregierung in ihrem Jahreswirtschaftsbericht jetzt nur noch von einem Prozent Wachstum für 2019 ausgehen, im Herbst war noch mit einem Plus von 1,8 Prozent gerechnet worden.

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Trump, Brexit und mehr 

Die gedämpften Erwartungen haben viele Ursachen - hausgemachte und fremdverschuldete. Sie fügen sich zu einer unerfreulichen Gemengelage zusammen, die zunehmend zur Belastung wird. Im globalen Rahmen sorgt der von Donald Trump im vergangenen Jahr eingeleitete internationale Handelsstreit weiter für Unwägbarkeiten. Die chaotische Entwicklung rund um den Brexit, der Kurs Italiens, erkennbare Schwierigkeiten Macrons bei seinen Reformen und schlechte Konjunktur-Daten aus China sind zusätzliche Faktoren, die den deutschen Export - einen wesentlichen Wachstumsmotor - beeinträchtigen. In der Euro-Zone zeigen sich Zeichen einer erneuten Wachstumsschwäche und die EZB hat ihr geldpolitisches Blatt weitgehend ausgereizt. 

Vieles ist auch hausgemacht 

Trotz dieser vielen ungünstigen internationalen Entwicklungen wäre es verfehlt, nur im Ausland nach Ursachen des deutschen Abschwungs zu suchen. Schon der Fehlstart der Bundesregierung im letzten Jahr nach langer Hängepartie war ein hausgemachtes Problem. Zunehmend schlechter steht es auch um die Schlüsselbranche Automobilindustrie. Dank Abgasskandal, Dieselfahrverboten, Feinstaub-Problematik und Klimazielen kommt sie nicht aus dem Krisenmodus heraus. 

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft das fünfte Mal in Folge verschlechtert."

Die Politik wirkt hilflos

Die daraus resultierenden Unsicherheiten strahlen inzwischen auch auf andere Branchen aus. Zu einer weiteren Belastung droht sich ein forcierter Kohleausstieg zu entwickeln - das obwohl der Atomausstieg noch nicht richtig verdaut ist und die Energiewende immer teurer wird. Unter dem Primat der Ökologie zählen ökonomische Argumente offenkundig wenig. 

Gleichzeitig zeigt sich der Koalitionspartner SPD "sperrig" gegen Steuersenkungen, die der Wirtschaft neue Impulse geben könnten. Und in puncto Digitalisierung geht es nach wie vor nur im Schneckentempo voran - ein dynamischer Aufbruch sieht anders aus.

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