Tatsächlich wurde das Auto bei uns in den letzten Jahren fast zu einem Teufelszeug dämonisiert

Gegenbewegung Der Trend nach dem Ökotrend

Jede Bewegung erzeugt eine Gegenbewegung - das Prinzip gibt es nicht nur in der Physik, sondern auch in der Soziologie. Versuche, Gesellschaften in eine bestimmte Richtung zu steuern, erzeugen Gegenkräfte genau in die andere Richtung. Daran fühlt man sich erinnert, wenn man sich die neusten Modelle von BMW, Mercedes oder Porsche ansieht.

Tatsächlich wurde das Auto bei uns in den letzten Jahren fast zu einem Teufelszeug dämonisiert. Klimaschädling, Schadstoffproduzent, Ressourcenverschwender, Ruhestörer und Verstopfer der Innenstädte - die Liste der Vorwürfe ist lang. Und die Autoindustrie trug mit Dieselskandalen und Behäbigkeit beim Umstieg auf saubere Technologien selbst zum schlechten Ruf bei.

Herausforderung für die grüne Welle

Öko ist in, das Auto ist out, so konnte man angesichts der Massenwirkung von Fridays for Future und spektakulärer grüner Wahlerfolge zuletzt meinen. Angesichts dieser allgemeinen Ökologie-Bewegung wurde und wird über manches widersprüchliche Öko-Verhalten gerne hinweggesehen. Was öffentlich gefordert wird, stimmt nicht immer mit privatem Tun überein. Auch Fridays for Future-Kinder lassen sich gerne mit Papas SUV zur Demo fahren oder Grünbewegte starten zu Flugreisen, um entlegene Weltgegenden zu entdecken.

Lange gingen die Autohersteller angesichts berechtigter Kritik in Sack und Asche und versuchten, sich dem Ökotrend anzupassen. Doch damit scheint jetzt Schluss zu sein. Die neusten Sportwagen-Modelle deutscher Hersteller wirken wie ein "jetzt erst recht" und wie eine bewusste Herausforderung für die grüne Welle. Der neue BMW M4 kommt mit einem an das aufgerissene Maul einer Giftschlange erinnernden Kühlergrill und einem vor dicken Auspuffrohren strotzenden Heck äußerst selbstbewusst und aggressiv daher. Mercedes schlägt mit dem AMG GT Black Series in die gleiche Kerbe und die neuen GT3 und GT3RS von Porsche werden bald mit großflächigen Spoilern auf sich aufmerksam machen.

Öko war gestern, Fahrspaß ist back again!"

Petrolheads wollen sich wieder zeigen

Das Angebot richtet sich bevorzugt an die sogenannten Petrolheads, eine gar nicht so kleine egozentrierte Zielgruppe, für die ihr Auto mehr ist als ein "Fahrzeug", sondern ein Lebensgefühl, Lifestyle und Ausdruck des eigenen Selbstbewusstseins. Diese Auto Freaks sind die Ökobevormundung und soziale Ächtung durch Zeitgenossen mit vermeintlich überlegener Moral leid und haben es aufgegeben, sich dem grünen Zeitgeist anpassen zu wollen. Sie wollen sich wieder zeigen - Öko war gestern, Fahrspaß ist back again!

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