Lufthansa muss kräftig sparen Deutlich mehr als 10.000 verlieren den Job
Die Corona-Krise hat die Lufthansa schwer getroffen. Ein staatliches Rettungspaket soll das Überleben der Airline sichern. Zusätzlich muss der Konzern die Kosten drastisch senken und Personal abbauen.
Stündlich verliert die Lufthansa etwa 1 Million Euro, weil der größte Teil der Flotte wegen der Corona-Beschränkungen am Boden bleiben muss. Ende März hatte die drittgrößte Airline der Welt noch 137.000 Beschäftigte. Jetzt kündigte Carsten Spohr, der CEO der Lufthansa, an, dass die Flotte deutlich geschrumpft werden soll und etwa 10.000 Jobs abgebaut werden. Der Wegfall von 10.000 Arbeitsplätzen bezieht sich auf die Besatzungen der 100 Flugzeuge, die bis 2023 stillgelegt werden. Da zusätzlich Einschnitte in die Tätigkeit der Verwaltung und andere Wirtschaftsbereiche der Lufthansa geplant sind, gehen Fachleute davon aus, dass die Zahl von 10.000 Arbeitsplätzen überschritten werden dürfte.
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Die wichtigsten Daten im Überblick:
- Nach Angaben der Lufthansa sank der Umsatz im ersten Quartal um etwa 18 Prozent.
- 700 der 723 Flugzeuge waren im April und Mai vorläufig stillgelegt.
- Die Zahl der geplanten Neuanschaffungen von Flugzeugen wird von 200 auf 80 reduziert.
- Im September will die Airline wieder 40 Prozent der üblichen Kapazität anbieten.
Staatliche Hilfsmaßnahmen
Anfang Juni stimmte der Aufsichtsrat der Lufthansa dem Rettungspaket zu, das in endlosen Sitzungen mit der Regierung ausgehandelt wurde. Diese Entscheidung ist den Verantwortlichen schwer gefallen, da sie diverse Auflagen der EU-Kommission akzeptieren mussten. Unter anderem musste die Lufthansa wertvolle Start- und Landerechte an die Konkurrenz abgeben. Am 25. Juni 2020 soll die virtuelle Hauptversammlung stattfinden, auf der die Aktionäre ihre Zustimmung geben müssen. Der Versammlung sollen darüber hinaus erste Pläne zum Personalabbau und zur Reduzierung der laufenden Kosten vorgelegt werden, die in Gesprächen mit der Gewerkschaft ausgehandelt werden.
Stündlich verliert die Lufthansa etwa 1 Million Euro."
Rettungspaket möglicherweise nicht so groß wie erwartet
Bisher war immer von 9 Milliarden Euro die Rede, wenn es um die staatlichen Hilfen für die Lufthansa ging. Nun überraschte der CEO die Öffentlichkeit mit neuen Zahlen, die vor allem für Steuerzahler von Interesse sind. Carsten Spohr geht zum gegenwärtigen Zeitpunkt davon aus, dass die Lufthansa von staatlicher Seite lediglich 7 Milliarden benötigt, weil zusätzliche Hilfskredite von Österreich, Belgien und der Schweiz zu erwarten sind.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt