Schwarze Schwan-Ereignisse haben per se etwas Unvorhersehbares an sich

Relativierung Die Häufigkeit von Schwarzer-Schwan-Ereignissen

Haben Sie schon mal einen Schwarzen Schwan gesehen? Vielleicht nicht, denn die allermeisten Schwäne sind bekanntlich weiß. In Europa sind schwarzgefiederte Schwäne eine ausgesprochene Rarität, aber gelegentlich findet man sie doch. Das ist auch der Grund, warum man das Bild des Schwarzen Schwans für bestimmte Börsenereignisse verwendet.

Bei Börsenprognosen wird mit Wahrscheinlichkeiten gerechnet. Man geht von den wahrscheinlichsten Szenarien aus und baut darauf Vorhersagen auf. Sie treffen oft auch dann einigermaßen zu, wenn es zu mäßigen Abweichungen vom Erwarteten kommt. Vernachlässigt werden dagegen meist unwahrscheinliche Szenarien. Genau hier kommt der Schwarze Schwan ins Spiel. Damit wird eine unwahrscheinliche, unerwartete Situation beschrieben, die - falls sie doch eintritt - in ihren Ausmaßen so gravierend ist, dass sie das Börsengeschehen nachhaltig prägt und Vorhersagen über den Haufen wirft.

7 schwarze Börsenjahre seit 1896

Schwarze Schwan-Ereignisse haben per se etwas Unvorhersehbares an sich. Und gemeint sind damit nicht Ausreißer ins Positive, sondern ins Negative - das wird schon durch die Farbe "schwarz" suggeriert. Betrachtet man zum Beispiel die Entwicklung des Dow Jones Industrial Average Index seit 1896, gab es mehrere solcher schwarzen Börsenjahre - mit außergewöhnlichen Index-Verlusten von 30 Prozent bis über 50 Prozent. Insgesamt 7 von 124 Börsenjahren fallen in diese Kategorie - darunter die Jahre 1930 und 1931 (nach dem großen Crash 1929) und 2008 (nach dem Ausbruch der Finanzkrise). Der Crash 1929 und die Finanzkrise waren jeweils Schwarze Schwan-Ereignisse.

Vielleicht sind wir ja gerade wieder Zeuge eines Schwarzen Börsenschwans. Diesmal heißt er Coronavirus. Binnen einer Woche hat der DAX coronabedingt mehr als 13 Prozent verloren - der stärkste Einbruch seit der Finanzkrise. Auch andere Börsen sind auf Talfahrt. Noch steht nicht fest, ob es sich um eine singulär schlechte Börsenwoche oder um einen tieferen Einschnitt handelt. Das dürfte auch von der weiteren Verbreitung der Krankheit abhängen.

Wer systematisch und mit langem Atem in Aktien investiert, dem muss nichts Schwarzes schwanen."

Nur wer in Panik gerät, verliert

So verstörend solche plötzlichen Einbrüche sind, langfristig orientierte Börsenanleger müssen sich dadurch nicht schrecken lassen. Verlierer sind in den allermeisten Fällen nur Panikverkäufer.

Die historische Börsenentwicklung seit dem Jahre 1896 zeigt: selbst nach den schwärzesten Börsenjahren folgte stets der Aufschwung und Kursverluste wurden innerhalb weniger Jahre mehr als ausgeglichen.

Wer systematisch und mit langem Atem in Aktien investiert, dem muss nichts Schwarzes schwanen.

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