Sind Preissteigerungen noch vernünftig?

Bundesbank im Finanzstabilitätsbericht: "Die Immobilienpreise sind stark gestiegen ...."

Warnen, ohne Panik zu verbreiten - so könnte man die Einschätzung der Bundesbank zur Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt bezeichnen, den sie im jüngsten Finanzstabilitätsbericht abgibt. Zwar wird noch keine akute Preisblase bei Immobilien gesehen, aber immer häufiger lassen sich Preissteigerungen nicht mehr vernünftig rechtfertigen.

Der Immobilienmarkt hat für die Stabilität des deutschen Finanzsystems eine enorme Bedeutung. Rund zwei Drittel der Schulden privater Haushalte in Deutschland sind durch Immobilienfinanzierungen begründet. Käme es hier zu größeren Ausfällen, - zum Beispiel, weil Preisblasen platzen oder die Zinsen plötzlich stark steigen -, wäre das nicht ohne Auswirkungen auf das gesamte Finanzsystem.

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Preise steigen jetzt auch auf dem Land 

Tatsächlich haben die Immobilienpreise in den letzten Jahren stark angezogen. Die gute Konjunktur und anhaltende Niedrigzinsen machten den Immobilienerwerb für viele Menschen attraktiv. Bisher konzentrierte sich das Interesse vor allem auf Immobilien in Ballungsgebieten, Groß- und Universitätsstädten. Am teuersten ist der Immobilienkauf seit jeher in München. Mit Abstand folgen Frankfurt am Main, Hamburg, Stuttgart, Berlin und Düsseldorf. 

Doch laut Finanzstabilitätsbericht ist der Immobilien-Hype inzwischen auch auf dem Lande angekommen. In immer mehr kleinen und mittleren Städten steigen die Preise ebenfalls spürbar an. Jahrelang war der Immobilienboom hier nur aus der Ferne wahrgenommen worden. Der neue Drang aufs Land mag damit zusammenhängen, dass Immobilienkäufer zunehmend in Randregionen ausweichen müssen, weil der Erwerb in der Großstadt für sie unerschwinglich geworden ist. 

Jeder Boom endet irgendwann 

Die stärksten Teuerungen findet man trotzdem nach wie vor in den Ballungsgebieten. Dabei treibt offenbar das Prinzip Hoffnung die Preise. In der Erwartung hoher Gewinne beim Wiederverkauf sind Käufer heute bereit, Summen jenseits von Gut und Böse zu bezahlen. Eine angemessene Mietrendite lässt sich damit vielfach nicht mehr erzielen. Für die Bundesbank sind rund 15 bis 30 Prozent des Preisanstiegs in den begehrten Städten nicht mehr ökonomisch zu erklären. 

Warnen, ohne Panik zu verbreiten."

Ein Fortsetzung des Preisanstiegs ist dabei keineswegs garantiert. Die Bundesbank warnt in ihrem Bericht, dass bisher noch kein Boom ewig währte.

Das gelte auch für die Immobilien-Hausse. Allerdings wagen die Banker keine Prognose, wann ein Umschwung eintreten könnte.

Investoren sollten sich die Warnung dennoch zu Herzen nehmen. Immobilien-Investment zu Höchstpreisen - das könnte ein bittere Enttäuschung werden, auch weil sich Immobilien im Fall eines Abschwungs nicht ohne weiteres verkaufen lassen.

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