Verhaltensmuster Die Renditekiller
Lange galt in den Wirtschaftswissenschaften die Annahme des "homo oeconomicus" - des ausschließlich rational denkenden und handelnden Menschen mit ausschließlicher Orientierung an der Nutzenmaximierung. Neuere Ansätze legen ein realistischeres Menschenbild zugrunde und nehmen auch psychisch motivierte menschliche Verhaltensweisen in den Blick.
Unter dem Schlagwort "Behavioral Finance" haben sie Eingang in die Finanztheorie gefunden. Einige typische Verhaltensmuster von Anlegern führen immer wieder zu unnötigen Verlusten. Man sollte sie daher vermeiden. Das ist aber nur möglich, wenn man sie kennt. Hier die fünf wichtigsten Renditekiller an der Börse durch "Fehlverhalten":
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1. Die Angst vor Verlusten
Wir wollen Verluste möglichst vermeiden. Das führt dazu, dass einerseits Gewinne "vorschnell" realisiert werden, während man andererseits verlustreiche Positionen in der Hoffnung auf zu lange Wertaufholung "durchhält". Im Saldo bleibt sehr oft ein Minus übrig. Die Erkenntnis: Verlustangst ist ein schlechter Ratgeber. Kauf und Verkauf von Börsenwerten sollten sich an harten Fakten orientieren.
2. Der Herdentrieb
Sich wie die Lemminge von einer Klippe zu stürzen ist wohl das schlagendste Beispiel für die negative Wirkung des Herdentriebs. Auch an der Börse lässt sich Herdenverhalten beobachten. Hypes um bestimmte Aktien endeten schon häufig in Enttäuschungen, weil sich die Kursentwicklung völlig von den realen Gegebenheiten abgekoppelt hatte. Irgendwann findet die Börse aber wieder zur realistischen Bewertung zurück.
3. Selbstüberschätzung
Nicht wenige Anleger neigen dazu, ihre eigene Börsenkompetenz zu überschätzen. Eine solche "Overconfidence" führt selten zu guten Anlageentscheidungen. Gleichzeitig erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dieselben Fehler immer wieder zu machen, weil schlechte Ergebnisse externen Faktoren statt eigenen Anlagefehlern zugeschrieben werden. Man sollte sein Börsenhandeln daher durchaus kritisch hinterfragen.
Einige typische Verhaltensmuster von Anlegern führen immer wieder zu unnötigen Verlusten."
4. Selektive Wahrnehmung
Wir blenden Negatives gerne aus unseren Erinnerungen aus und rücken das Positive in den Vordergrund. Das ist eine Art Selbstschutz, kann aber zu falschen Anlageentscheidungen führen, weil wir die Faktenlage im "falschen Licht" betrachten. Anlagefehler der Vergangenheit werden so nachträglich oft "aufgehübscht" - mit Wiederholungsgefahr.
5. Anchoring
Anchoring - das Ankern - ist ein typisches menschliches Verhalten bei unsicherer Faktenlage. Wir orientieren uns dann an dem was wir kennen - zum Beispiel an einem Indexstand zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sein Anlageverhalten danach auszurichten, ist aber kein guter Rat. Die Marke sagt nichts über künftige Indexentwicklungen aus.
Freiräume schaffen für ein gutes Leben.