Ist der Fortschritt angekommen? Digitalisierung in Deutschland

Die Bandbreite der Ergebnisse ist enorm: Deutschland stellt sich gerne dem internationalen Vergleich, schneidet jedoch nicht in jedem Bereich gut ab. Geht es beispielsweise um den Ausbau des Mobilfunknetzes auf 4G-Standard (hier ist noch nicht von 5G die Rede), dann hängt Deutschland hinterher: Im Vergleich der 36 europäischen Länder belegt Deutschland den Platz 32 - nur noch gefolgt von Georgien, Polen, Weißrussland und Russland. Das lässt nichts Gutes vermuten - und doch gibt es Lichtblicke.

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Digitalisierung, KI und Co.: Wo steht Deutschland?

Wie die Boston Consulting Group in einer Analyse konstatierte, ist Deutschland in puncto KI deutlich besser aufgestellt: Fast jedes zweite Unternehmen befasst sich mit KI - nur China ist weiter. Insbesondere reife Volkswirtschaften und gut entwickelte Branchen tun sich offenbar schwer, derartige Innovationen in ihr Geschäftsmodell zu implementieren.

Zahlreiche deutsche Unternehmen nutzen bereits die digitale Simulation, um den Produktionsprozess zu gestalten, um beispielsweise Einarbeitungskosten und Rüstzeiten zu reduzieren. 

Auch der elektronische Informationsaustausch mit Kunden ist bereits weit verbreitet, Aufträge werden oft genug ausschließlich digital verarbeitet - bis hin zur Einspeisung in die Produktionsplanung, Simulierung, Bestätigung und Ausführung sowie Zahlungsüberwachung. Ansatzweise wird auch ein unternehmensübergreifender Datenaustausch getestet, beispielsweise mit Zulieferunternehmen.

Ausbau des Mobilfunknetzes: Im Vergleich der 36 europäischen Länder belegt Deutschland den Platz 32."

Kernerfordernis: Schnelle Datenübertragung

Einen guten Eindruck zur aktuellen Situation gab die Hannover Messe, die Digitalisierung ist für die Industrie längst zum beherrschenden Thema geworden. Aber hier kommen auch die Defizite in Bezug auf das Mobilfunknetz wieder zum Tagen, denn 5G wird benötigt, damit die Industrie überhaupt das Potenzial der Industrie 4.0 effektiv ausschöpfen kann.

So könnte ein Firmengelände beispielsweise mit zahlreichen Sensoren bestückt werden, um die Abläufe optimal überwachen, steuern und optimieren zu können. Voraussetzung: stabile und schnelle Datenübertragung. 

Erst mit 5G wird eine solche Technologie überhaupt möglich, da erst dann die großen Datenmengen wirklich in Echtzeit drahtlos transportiert werden können. Hier verknüpfen sich erstmals Telekommunikationstechnologie und Automatisierungstechnik. Umso wichtiger ist es, dass die relevanten Unternehmen, wie beispielsweise Bosch, Sony, Deutsche Telekom, ABB oder China Mobile, ihre Kräfte in der Initiative 5G-ACIA bündeln und die Entwicklungen vereint kräftig vorantreiben.