Der Traum vom eigenen Häuschen

Kosten steigen unaufhörlich Eigenheimwunsch spaltet die Gesellschaft

Der Traum vom eigenen Häuschen hat Generationen inspiriert und gehörte zu den großen Wohlstandsversprechen der Wirtschaftswunder-Jahre. Auch heute ist Wohneigentum begehrt, doch es wird zunehmend schwerer, diesen Wunsch zu erfüllen - zumindest, wenn die Finanzierung aus eigener Kraft erfolgen muss.

Die Tatsachen sind bekannt: die Immobilienpreise haben in den vergangenen Jahren dramatisch angezogen. Das gilt insbesondere für wirtschaftsstarke Ballungsgebiete und beliebte Großstädte. Neben dem Trend zum Wohnen in Stadtnähe, haben niedrige Zinsen und die Geldflut der EZB den Preisauftrieb befeuert. Die Immobilienpreise sind vielerorts deutlich stärker gestiegen als die Einkommen.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Zu wenig Eigenkapital - zu hohe Ratenbelastungen

Die Folge für den Eigenheimwunsch: selbst finanziell solide aufgestellte Normalverdiener haben Schwierigkeiten, eine ausreichende Finanzierung darzustellen. Das fängt bereits mit den nötigen Eigenmitteln an. Angesichts Zinsen nahe Null braucht es sehr lange, um einen Eigenkapitalstock von 60.000 Euro bis 80.000 Euro aufzubauen. Viele schaffen das nie. So viel Eigenkapital wird aber gebraucht - alleine, um die Nebenkosten beim Hausprojekt zu finanzieren. Die machen je nachdem 10 bis 15 Prozent der Investitionssumme aus. Grunderwerbsteuer, Maklerprovision, Notar- und Grundbuchgebühren fressen viel Geld auf.

Die Kreditzinsen mögen niedrig sein, auch ein zinsgünstiger Kredit muss getilgt werden. Höhere Kreditbeträge wegen gestiegener Immobilienpreise bedeuten automatisch höhere Raten. Nur ein Beispiel: ein Hypothekendarlehen über 200.000 Euro mit 25 Jahren Laufzeit  und 2,5 % Effektivzins bedeutet eine monatliche Rate von rund 895 Euro. Bei 300.000 Euro sind es 1.340 Euro. Günstigere Immobilien sind zwar noch auf dem platten Land verfügbar. Für viele mit Arbeitsplatz in der Stadt ist das aber keine Option. Zudem strahlt der Immobilien-Hype zunehmend auf die Fläche aus.

Die Immobilienpreise sind vielerorts deutlich stärker gestiegen als die Einkommen."

Entlastung bei den Nebenkosten als Ansatz

In der Konsequenz bleibt das Eigenheim fast nur noch für Besser- und Bestverdiener erschwinglich oder man muss bereits Vermögen mitbringen - zum Beispiel durch Erbschaft -, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen zu können. Für den sozialen Frieden ist es schlecht, wenn trotz guter Arbeit und solidem Wirtschaften die Immobilie aus eigener Kraft kaum möglich scheint. Es droht eine Spaltung der Gesellschaft. Ein Ansatz zur Entlastung könnte die Senkung der hohen Nebenkosten sein, zum Beispiel durch eine niedrigere Grunderwerbsteuer.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.