Die deutsche Konjunktur läuft und läuft Es wird noch besser
Allen Unsicherheiten und Krisenängsten zum Trotz - die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Das sieht nicht nur Bundeswirtschaftsministerin Zypries so, die jetzt die Frühjahrsprognose der Bundesregierung vorstellte. Anhaltende Exporterfolge und ein starker Konsum sind Gründe für die positive Entwicklung.
Die Bundesregierung geht jetzt von einem Wachstum von 1,5 Prozent für dieses Jahr aus, im nächsten Jahr erwartet man sogar 1,6 Prozent. Damit würde sich der Wachstumspfad der letzten Jahre nahezu nahtlos fortsetzen. Dabei ist die Erwartung von Zypries sogar eher vorsichtig. Die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute gehen von 1,8 Prozent Plus in 2018 aus.
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Wachstum spricht für anhaltende Zuversicht
Die Wachstumsraten mögen bescheiden wirken - vor allem, wenn man sie mit Schwellenländern wie China oder Indien vergleicht, wo in der Vergangenheit häufiger zweistelliges Wachstum anzutreffen war. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass die deutsche Volkswirtschaft von einem bereits erreichten hohen Niveau aus wächst und sich gegenüber den beiden anderen Schwergewichten der Euro-Zone Frankreich und Italien positiv abhebt. Selbst drohender Protektionismus unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump sowie Sorgen um die Zukunft Europas und des Euro konnten bis dato offenbar nicht die Zuversicht bremsen.
Private Haushalte befördern die Konjunktur
Ein wesentliches Standbein des Aufschwungs ist der inländische Konsum. Niedrige Inflation, eine hohe Beschäftigung und steigende Löhne sind beste Voraussetzungen dafür, dass die Deutschen sich mehr leisten können. Die niedrigen Zinsen sind ein weiteres Argument dafür, lieber zu kaufen als Geld anzulegen. Viele Deutsche investieren angesichts des Anlagenotstands auch in Wohneigentum. Ministerin Zypries sieht dies positiv - nämlich als private Altersvorsorge, die sich rechnet. Die gute Konjunktur wird auch weiterhin dafür sorgen, dass das Beschäftigungsniveau hoch und die Arbeitslosigkeit niedrig bleibt. In diesem Jahr wird mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosen um 140.000 gerechnet, 2018 soll die Situation unverändert positiv bleiben.
Die Bundesregierung geht jetzt von einem Wachstum von 1,5 Prozent für dieses Jahr aus."
Licht und Schatten - das deutsche Exportwunder
Ein weiterer Wachstumsmotor ist der deutsche Export. Mit 8,8 Prozent des BIP hat der Leistungsbilanzüberschuss 2016 einen neuen Rekord erreicht. Die Wettbewerbsstärke der deutschen Unternehmen, der schwache Euro und niedrige Rohstoffpreise waren Gründe für den gewaltigen Überschuss. Inzwischen mehrt sich international allerdings die Kritik wegen dieses Ungleichgewichts. Für 2017 geht Zypries von 7,7 Prozent Überschuss aus, 2018 von 7,3 Prozent.
Die kräftige Binnennachfrage und wieder gestiegene Ölpreise tragen nach Ansicht der Bundeswirtschaftsministerin zum Abbau des Ungleichgewichts bei. Angestrebt werde ein Überschuss von höchstens vier Prozent. Die EU sieht bei Leistungsbilanzüberschüssen von mehr als sechs Prozent eine Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität.