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Finanzlexikon ESG-ETF, nachhaltiges Investieren leicht gemacht

Nachhaltigkeit ist längst ein zentraler Bestandteil der Finanzwelt geworden.

Immer mehr Anleger suchen nach Möglichkeiten, ihr Kapital so zu investieren, dass neben finanziellen Erträgen auch ökologische und soziale Werte gefördert werden. Eine der einfachsten und kosteneffizientesten Methoden, dies zu tun, sind ESG-ETFs. Doch was genau steckt hinter diesen Fonds, und wie können sie zur nachhaltigen Geldanlage beitragen?


Was bedeutet ESG?

Die Abkürzung ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Diese drei Kriterien bilden die Grundlage für nachhaltiges Investieren.

  1. Environment (Umwelt): Unternehmen werden daraufhin bewertet, wie sie mit Umweltfragen umgehen, etwa durch Maßnahmen zur Reduktion von CO₂-Emissionen, die Nutzung erneuerbarer Energien oder den Umgang mit natürlichen Ressourcen.
  2. Social (Soziales): Hierbei geht es um den Umgang mit Mitarbeitern, Zulieferern und Gemeinschaften. Themen wie Arbeitnehmerrechte, Diversität oder Produktsicherheit stehen im Fokus.
  3. Governance (Unternehmensführung): Eine gute Unternehmensführung umfasst Aspekte wie Transparenz, ethisches Verhalten, Gleichstellung im Vorstand und den Umgang mit Korruption.

Ein ESG-ETF investiert nur in Unternehmen, die bestimmte Mindeststandards in diesen Bereichen erfüllen.


Was ist ein ESG-ETF?

Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein börsengehandelter Fonds, der meist passiv einen Index nachbildet. Ein ESG-ETF basiert auf einem Index, der nur Unternehmen enthält, die nach den ESG-Kriterien ausgewählt wurden. Beispiele für solche Indizes sind der MSCI ESG Leaders Index oder der FTSE4Good Index.

Wie unterscheiden sich ESG-ETFs von klassischen ETFs?

Während klassische ETFs oft den gesamten Markt oder eine bestimmte Branche abdecken, schließen ESG-ETFs Unternehmen aus, die in kontroversen Branchen tätig sind, wie beispielsweise fossile Energien, Tabak, Waffen oder Glücksspiel. Darüber hinaus werden Unternehmen ausgeschlossen, die sich nicht an internationale Standards wie die UN-Prinzipien für verantwortungsbewusstes Investieren halten.


Vorteile von ESG-ETFs

  1. Nachhaltigkeit fördern: Anleger können durch ESG-ETFs direkt Unternehmen unterstützen, die nachhaltig wirtschaften und sich für soziale und ökologische Belange einsetzen.
  2. Diversifikation: Wie bei klassischen ETFs bleibt die Diversifikation erhalten, da ESG-ETFs oft hunderte von Unternehmen aus verschiedenen Sektoren und Regionen umfassen.
  3. Kosteneffizienz: ESG-ETFs haben in der Regel niedrige Gebühren, da sie passiv verwaltet werden.
  4. Gute Performance: Studien zeigen, dass nachhaltig wirtschaftende Unternehmen oft langfristig besser performen, da sie weniger Risiken durch Regulierungen oder Umweltskandale ausgesetzt sind.

Kritik an ESG-ETFs

In einer Zeit, in der der Wunsch nach sozialer und ökologischer Verantwortung wächst, könnten ESG-ETFs eine Schlüsselrolle in der Zukunft des Investierens spielen."

Trotz ihrer wachsenden Beliebtheit stehen ESG-ETFs auch in der Kritik:

  1. Unklare Standards: Die ESG-Kriterien sind nicht einheitlich definiert. Unterschiedliche Anbieter können denselben Begriff unterschiedlich interpretieren, was die Vergleichbarkeit erschwert.
  2. Greenwashing: Einige Unternehmen werden in ESG-ETFs aufgenommen, obwohl ihre Nachhaltigkeitsbilanz fragwürdig ist. Dieses sogenannte Greenwashing untergräbt die Glaubwürdigkeit solcher Fonds.
  3. Ausschluss von Branchen: Durch den Ausschluss bestimmter Branchen könnten Anleger Chancen auf hohe Renditen verpassen, insbesondere in Sektoren wie Energie oder Rüstung, die historisch hohe Gewinne erwirtschaften.
  4. Fokus auf große Unternehmen: ESG-ETFs neigen dazu, große Unternehmen zu bevorzugen, da diese eher über die Ressourcen verfügen, um umfassende ESG-Berichte zu erstellen, während kleinere Firmen oft außen vor bleiben.

Wie finde ich den passenden ESG-ETF?

Bei der Auswahl eines ESG-ETFs sollten Anleger auf folgende Punkte achten:

  1. Indexanbieter: Informieren Sie sich über den zugrunde liegenden Index und die Methodik, nach der Unternehmen ausgewählt werden.
  2. Kostenquote (TER): Die jährliche Gesamtkostenquote sollte möglichst niedrig sein, da sie direkt die Rendite schmälert.
  3. Ausschlusskriterien: Prüfen Sie, welche Branchen und Unternehmen ausgeschlossen werden und ob diese mit Ihren persönlichen Werten übereinstimmen.
  4. Performance: Vergleichen Sie die historische Entwicklung des ESG-ETFs mit einem klassischen ETF, um sicherzustellen, dass die Nachhaltigkeitsausrichtung nicht zu Lasten der Rendite geht.

Für wen eignen sich ESG-ETFs?

ESG-ETFs sind eine gute Wahl für Anleger, die ihre Investments mit ihren ethischen Werten in Einklang bringen möchten. Sie eignen sich sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Investoren, die ein langfristiges Portfolio aufbauen möchten.


Fazit: Nachhaltig investieren mit ESG-ETFs

ESG-ETFs bieten eine attraktive Möglichkeit, Geld nachhaltig und effizient anzulegen. Sie ermöglichen es Anlegern, Verantwortung zu übernehmen, ohne auf Diversifikation und Rendite verzichten zu müssen. Allerdings sollten Anleger die Auswahlkriterien genau prüfen, um sicherzustellen, dass der gewählte Fonds tatsächlich ihren Vorstellungen von Nachhaltigkeit entspricht.

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