ETFs - börsengehandelte Indexfonds - gelten gemeinhin als Königsweg beim wissenschaftlichen Investieren

Profis ETFs erstaunlich schwach

ETFs - börsengehandelte Indexfonds - gelten gemeinhin als Königsweg beim wissenschaftlichen Investieren. Trotz passiver Anlagestrategie gelingt es sogar oft, aktive Fonds zu schlagen - so eine gängige Meinung. Doch wie sieht es mit dieser "Outperformance" tatsächlich aus?

Erstaunlich schwach, glaubt man einer Analyse der Fondsdiscount-Plattform Envestor. Betrachtet man nur die langfristig etablierten ETFs ist das Bild durchaus respektabel. Anders sieht es aus, wenn man auch zwischenzeitlich liquidierte ETFs einbezieht.

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"Überlebende" ETFs mit Outperformance

Für die Analyse wurden ETFs und Fonds in insgesamt 30 Kategorien miteinander verglichen. Dazu wählte man die Langfristperspektive: untersucht wurde der Zeitraum April 2014 bis März 2024. Die über die ganze Dekade existierenden ETFs schnitten dabei durchaus überzeugend ab. In 21 von 30 Kategorien war ihre Performance im Schnitt besser als bei vergleichbaren aktiven Fonds. Bei Produkten mit weltweiten Aktienindizes wie dem MSCI World oder dem FTSE World als Benchmark wiesen ETFs eine Outperformance von fast drei Prozent p.a. auf.

In den Fondskategorien "Aktien Eurozone", "Aktien USA", "Aktien Europa" und "Aktien Technologie" lag die Outperformance immerhin noch bei über einem Prozent. Die spektakulärste "Mehrrendite" zeigte sich bei US-Technologieinvestments. ETFs mit Nasdaq 100-Bezug performten im Schnitt 5,75 Prozentpunkte besser als Fonds, die auf US-Wachstumswerte - typischerweise Technologiewerte - setzten. Diese Auswertung berücksichtigte allerdings nur ETFs, die auch den gesamten Zehnjahreszeitraum über am Markt waren.

Die über die ganze Dekade April 2014 bis März 2024 existierenden ETFs schnitten dabei durchaus überzeugend ab."

Deutlich anderes Bild bei kompletter ETF-Betrachtung

Nicht einbezogen wurden ETFs, die im Zehnjahreszeitraum liquidiert oder mit anderen Fondsvermögen verschmolzen wurden. In der Regel werden solche Maßnahmen nur getroffen, wenn das jeweilige Produkt keinen Erfolg hat. Schwache Performance und geringe Nachfrage gehen üblicherweise Hand in Hand. Auch hier untersuchte man für unterschiedliche Fondskategorien die "Zehnjahres-Überlebensrate" von ETFs und kam dabei zu erstaunlichen Ergebnissen.

Bei "Rentenfonds Euro Staatsanleihen" überlebten nur 33 von 76 ETFs oder rund 43 Prozent die Dekade. Etwas besser verhielt es sich bei Europa-, Euroraum- und US Standardwerte-bezogenen ETFs. Hier betrugen die Überlebensraten 55 Prozent, 57 Prozent und 63 Prozent. Interessant ist, wenn man Überleben und Performance zusammen betrachtet: 59 Prozent der US Markt-ETFs schafften die zehn Jahre und schnitten besser ab als aktive Fonds. In vielen anderen Fondskategorien fielen die Ergebnisse dagegen deutlich schwächer aus.

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