Niedrigzinsen führen zu Aktienfondskäufen Fondssparpläne im Trend
Extrem niedrige Zinsen sind ein starker Wachstumstreiber für die deutsche Fondsbranche: Anleger suchen die Rendite verstärkt in Fonds, die sie ratierlich besparen können.
Beklagten die Fondsanbieter bislang, dass die deutschen Anleger sich in puncto Wertpapierkultur weiterentwickeln müssten, verzeichnet der Branchenverband BVI enorme Zuflüsse: Offene Publikumsfonds konnten sich im ersten Halbjahr über mehr als 36 Milliarden Euro zusätzlich freuen, offene Spezialfonds registrierten ein Plus von mehr als 49 Milliarden Euro. Dieser Trend ist offensichtlich den fehlenden Rendite-Alternativen am Anlagemarkt geschuldet.
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Not macht mutig: Deutsche Anleger wagen sich auf den Aktienmarkt
Sowohl die Sparkassen als auch die Volks- und Raiffeisenbanken melden, dass sich private Anleger verstärkt für Fondssparpläne interessieren: Im ersten Halbjahr 2017 wurden rund 300.000 Sparpläne abgeschlossen - was dem Gesamtvolumen des Vorjahres entspricht, wie die Deka-Gruppe mitteilte.
Auch die hauseigene Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken verzeichnet einen Zuwachs beim Verkauf von Fondssparplänen: Allein in den letzten zwölf Monaten wuchs die Anzahl auf mehr als 1,7 Millionen, was einem Plus von 34,2 Prozent entspricht.
Interessant ist, dass mehr als 200.000 neue Anleger gewonnen werden konnten. Auch der durchschnittliche Monatsbetrag ist gestiegen, nämlich von 137 Euro im letzten Jahr auf aktuell 168 Euro.
Sparpläne sorgen aufgrund des Cost-Average-Effektes für eine Glättung der Performance."
Vor diesem Hintergrund ist es logisch, dass die Banken diese Entwicklung als positiv bezeichnen und hier insbesondere die Früchte ihrer Überzeugungsarbeit sehen. Die allgemeine Marktsituation darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, denn mit den gängigen sicheren Finanzprodukten lässt sich schon seit geraumer Zeit keine Gewinn mehr erzielen.
Für Neueinsteiger in das Aktien- und Fondsgeschäft sind die Sparpläne in jedem Fall empfehlenswert, sorgen sie doch aufgrund des Cost-Average-Effektes für eine Glättung der Performance: Der konstante Monatsbeitrag sorgt dafür, dass bei hohen Aktienkursen nur relativ wenig Anteile und in Niedrigkursphasen entsprechend mehr erworben werden.
Damit sinken die Risiken, was insbesondere für Laien ein starkes Argument sein dürfte.