Am kommenden Mittwoch wird sich die US-Notenbank einmal mehr mit den Leitzinsen befassen

Erneute Entgleisungen von Trump Führen wirklich "Dummköpfe" die FED?

Am kommenden Mittwoch wird sich die US-Notenbank einmal mehr mit den Leitzinsen befassen. Nachdem die Fed Ende Juli die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt hatte - eine bemerkenswerte Kehrtwende nach längerer Zeit moderater Zinserhöhungen -, wird die Entscheidung mit Spannung erwartet. Geht es nach Donald Trump, sollte diesmal ein markanter Zinsschnitt erfolgen.

Und um seinen Erwartungen Nachdruck zu verleihen, spart der US-Präsident nicht mit deutlichen Worten. Wie von ihm nicht anders gewohnt, hart an der Grenze der Beleidigung und unter Außerachtlassung jeglichen Respekts vor der Unabhängigkeit der US-Notenbank mit Jerome Powell an der Spitze. Könnte Trump wie er wollte, säße Powell wohl längst nicht mehr auf seinem Posten.

Eine einmalige Chance verpasst?

Umso wütender die Kommentare des US-Präsidenten. Er wirft Powell und seinen FED-Kollegen Naivität vor und bezeichnet sie als "boneheads". Freundlich übersetzen könnte man das mit "Holzkopf" oder "Sturkopf".

Auch andere Interpretationen wie "Armleuchter", "Dummkopf" oder schlicht "Idiot" sind möglich. Die feine Art des Umgangs ist das sicher nicht. Aber Powell ist von Trump einiges gewohnt.

Schon die letzte Zinssenkung fiel dem US-Präsidenten viel zu zaghaft aus und er sparte nicht mit Kritik. Seine Zielvorgabe ist der Nullzins "oder noch weniger" - und er schielt dabei wohl auch auf die EZB.

Jedenfalls versäumte er nicht den Hinweis auf geldpolitische Vorbilder in anderen Ländern. Jetzt biete sich eine einmalige Chance für Zinssenkungen, die die "boneheads" bei der Fed zu verpassen drohten.

Und um seinen Erwartungen Nachdruck zu verleihen, spart der US-Präsident nicht mit deutlichen Worten."

Reine Fiskalsicht nicht zielführend

Seine Idee: eine umfassende Umstrukturierung der gigantischen US-Staatsschulden. Die lagen zum Jahreswechsel 2018/2019 bei unvorstellbaren 22 Billionen US-Dollar. Seither sind sicher ein paar hundert Milliarden Dollar hinzugekommen. Wenn für neue Schulden nur noch Null- (oder gar Negativzinsen) zu zahlen wären, ließen sich mit Ablösung alter Schulden durch länger laufende neue Kredite "Gewinne" machen.

Nun ist das eine rein fiskalpolitische Sichtweise, keine geldpolitische. Das im Vergleich zu anderen Ländern höhere Wirtschaftswachstum und die höhere Inflation in den USA sind durchaus Gründe, warum die Zinsen in den USA höher sind und sein sollten als woanders. Und so dürfte es am nächsten Mittwoch wieder nur höchstens um ein Viertelprozent nach unten gehen. Der nächste Wutanfall des US-Präsidenten ist vorprogrammiert.

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