Mittelabzüge bei klassischen Fonds, trotzdem weiterhin wichtig

Franklin/Templeton Gefahren durch ETFs für Fonds

Die Investmentgesellschaft Franklin/Templeton - heute: Franklin Resources - ist ein Schwergewicht in der Fondsbranche. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf rund 1,3 Bio. US-Dollar. Zum Angebotsspektrum des Unternehmens gehören auch ETFs - ein gut laufendes Geschäft mit einem Wermutstropfen: herkömmliche Fonds leiden unter dem ETF-Boom.

Das ETF-Geschäft gewinne auch für klassische Asset Manager immer mehr an Bedeutung, so Jenny Johnson von Franklin Resources anlässlich der jüngsten Präsentation von Quartalszahlen. Allerdings drohe ein Kannibalisierungseffekt, weil Anleger verstärkt Mittel aus klassischen aktiven Fonds in ETFs umschichteten. Deshalb sei nachhaltiges Wachstum in diesem Geschäftsfeld wichtig, um Verluste im herkömmlichen Fondsgeschäft zu kompensieren, besser noch zu überkompensieren.  

Boomendes Geschäfts mit Smart Beta-ETFs

Franklin Resources verwaltet mehrere hundert aktive Fonds und einige wenige geschlossene Fonds. In das ETF-Geschäft stieg man in den USA schon 2013 und verstärkt ab 2016 ein. In Europa wurden die ersten ETFs 2017 auf den Markt gebracht. In der Mehrzahl handelt es sich bei den ETFs von Franklin Resources um sogenannte Smart Beta-ETFs. Das sind Indexfonds, die ihren Referenzindex durch geschickte Konstruktionen zu übertreffen suchen. Das geschieht zum Beispiel durch andere Gewichtungen als im Referenzindex oder durch das "Abschneiden" von Index-Komponenten.

Im Ergebnis folgen Smart Beta-ETFs auch einem (modifizierten) Index wie klassische passive ETFs, besitzen aber durch die Modifizierung ein aktives Element. In den USA stellen Smart Beta-ETFs inzwischen das Fondsgeschäft mit den höchsten Wachstumsraten dar. In Europa konnten sich die Produkte dagegen noch nicht in der Breite durchsetzen. Hier stellen sie eher eine Nische dar und bei Angebot wie Nachfrage dominieren klassische passive ETFs.

Anleger schichten verstärkt Mittel aus klassischen aktiven Fonds in ETFs um."

Mittelabzüge bei klassischen Fonds, trotzdem weiterhin wichtig

In seinem ersten Geschäftsquartal - endend mit dem 30. September 2023 - verzeichnete Franklin Resources bei seinen ETFs einen Nettozufluss von über einer Milliarde Dollar. Das ist das fünfte Quartal in Folge mit einem Mittelzufluss unter dem Strich gewesen. Allerdings reichte das nicht, um die Mittelabzüge bei klassischen aktiven Fonds auszugleichen. Franklin Resources leidet seit 2015 unter einem abschmelzenden Fondsvermögen. Trotzdem bilden aktive Fonds nach wie vor das Kerngeschäft der Investmentgesellschaft. Auch in Zukunft will man darauf setzen, weil zumindest in den USA Fonds eine große Bedeutung für die Altersvorsorge besitzen.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.