Den Schuhen sieht man nicht an, in welchem Land sie verkauft werden

Serie Internet: Online-Shopping in Europa nicht immer einfach Geoblocking behindert Einkauf

Brüssel beschäftigt sich derzeit mit Geoblocking, einer Technik, mit der Webseitenbetreiber Inhalte nur national oder regional zugänglich machen. Es geht den Betreibern um den urheberrechtlichen Schutz bei online verbreiteten Fernsehsendungen und Filmen.

Geoblocking kann darüber hinaus für Sie als Verbraucher ein gewisses Hindernis beim Einkaufen im Internet bedeuten. Sie finden beispielsweise in einem ausländischen Onlineshop ein gesuchtes Produkt und müssen feststellen, dass der Betreiber nicht nach Deutschland liefert. Hauptgrund für die Weigerung sind die wesentlich höheren Versandkosten. Ein in der Tat verständliches Ärgernis, vor allem, wenn Sie auf eine Vertriebspartnerseite weitergeleitet werden, die sich den Versand ins Ausland mit höheren Preisen bezahlen lässt.

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Brüssel sieht in Geoblocking ein Ärgernis für Europas Verbraucher

In jeder europäischen Nation ist das Angebot an Onlineshops sehr umfangreich und die Anbieter richten ihre Webseiten in erster Linie auf Kunden vor Ort aus. Zudem werben sie mit günstigen Versandkosten, welche durch Abkommen mit nationalen Versendern zustande kommen. Natürlich verfügen führende Onlineshops über Vertriebspartner in anderen europäischen Staaten. Doch schlägt sich die Weiterleitung an einen Partner vor Ort zwangsläufig im Preis nieder. 

Brüssel will im Kampf gegen regionale und nationale Blockaden die Weiterleitung auf Partnerwebseiten verbieten. Damit bleibt Ihnen die Überlegung erspart, ein Wunschprodukt im Ausland zu damit verbundenen Mehrkosten zu erstehen. 

Nationale Versender sollen ihre Tarife nach Brüssel melden

Natürlich haben die Entscheidungsträger in der belgischen Hauptstadt den Grund für die Verteuerung von Sendungen ins Ausland erkannt: die erhöhten Portokosten. Die Kommission hat die grenzüberschreitenden Versandkosten im Visier und will mit einer die Versender betreffenden Meldepflicht für Transparenz sorgen. Allerdings soll die Tarifautonomie der nationalen Versandunternehmen nicht angetastet werden. 

Die Schaffung eines digitalen EU-Binnenmarktes ist der Grund für den Kampf gegen Geoblocking

Die Verantwortlichen in Brüssel sehen in der nationalen Marktsegmentierung eine Benachteiligung der europäischen Kundschaft. Zudem seien die vielfach höheren Preise im grenzüberschreitenden Internethandel nicht mit geografischen Entfernungen zu rechtfertigen. Diese Ansicht hat zur Folge, dass die Deutsche Post demnächst ihre Tarife der nationalen Aufsicht melden muss. Diese wiederum soll sich mit dem europäischen Gegenstück in Brüssel austauschen. 

Geoblocking, einer Technik, mit der Webseitenbetreiber Inhalte nur national oder regional zugänglich machen."

Kein direkter Zwang

Derzeit setzt Brüssel auf den Dialog und sieht beim Kampf gegen Geoblocking von unmittelbaren Zwangsmaßnahmen ab. Als Onlineshopbetreiber können Sie Ihre Angebote und Preise weiterhin auf die Kundschaft vor Ort ausrichten. Als Verbraucher dürfen Sie nach wie vor deutsche Anbieter bevorzugen. 

Die Einzigen durch die Geoblocking-Initiative Benachteiligten wären die nationalen Post-Unternehmen. Und die üben bereits heftige Kritik an den Brüsseler Plänen, unter anderem, weil Lieferdienste wie UPS oder Fedex von der Meldepflicht ausgeschlossen sind. Das Europaparlament wird den Plan zwar abnicken, aber ob er die Hürde der nationalen Parlamente nimmt, darf bezweifelt werden.

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