Das Thema Elektromobilität hat man bei den Autobauern erst spät für sich erkannt

Autobranche mit Zukunftssorgen Geschäftsmodell hinterfragen

In Zeiten, in denen die Wirtschaft gut läuft, wächst die Neigung, sich "auf seinen Lorbeeren auszuruhen". An sich notwendige Anpassungen und Veränderungen in Richtung Zukunft werden dann nur sehr zögerlich angegangen. Denn die bedeuten Anstrengung und sind schmerzhaft. Doch ein einfaches "Weiter so" wird in einer sich dynamisch verändernden Welt nicht genügen.

Das gilt auch für deutsche Schlüsselbranchen wie die Autoindustrie und den Anlagenbau. Gerade im Automobilbau verweist man gerne auf die aktuell guten Zahlen und Exporterfolge - Dieselgate und Umweltschützer-Kritik am Auto zum Trotz. Dabei steht die Branche vor ganz enormen und möglicherweise existenzbedrohenden Umwälzungen.

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Elektromobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren - wer zu spät kommt... 

Das Thema Elektromobilität hat man bei den Autobauern erst spät für sich erkannt. Obwohl klar ist, dass Antriebe mit fossilen Brennstoffen in nicht allzu ferner Zeit der Vergangenheit angehören werden, ist das Elektroauto in Deutschland erst ein zartes Pflänzchen.

Andere Länder sind schon wesentlich weiter. Wenn das Elektroauto sich durchsetzt, wird es die Automobilherstellung grundlegend verändern. Heutige Produktionsmethoden sind dann obsolet und wenn die deutsche Autoindustrie nicht Gas gibt, gefährdet sie auf Dauer ihre Position auf dem Weltmarkt.

Das alte Gorbatschow-Motto "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" gilt auch bei anderen Entwicklungen - zum Beispiel dem autonomen Fahren oder der Digitalisierung. 

Gerade im Automobilbau verweist man gerne auf die guten Zahlen und Exporterfolge - Dieselgate und Umweltschützer-Kritik am Auto zum Trotz."

Nicht nur die Autobranche ist betroffen 

Aber es ist nicht die Autoindustrie alleine, die die Zukunft zu verschlafen droht. Einer aktuellen - noch nicht veröffentlichten - Studie der Unternehmensberatung Roland Berger zufolge müssen auch andere Branchen ihre Geschäftsmodelle in Frage stellen. 

Gravierende Herausforderungen ergeben sich u.a. durch neue Wettbewerber und den technologischen Wandel. Es besteht also kein Anlass für "business as usual". 

Roland-Berger-Studie

Recht düster sieht die Roland Berger-Studie die Aussichten für den stationären Handel. Die Autoren gehen von einem weiteren starken Wachstum von E-Commerce aus. In den nächsten vier Jahren rechnen sie in diesem Bereich mit einem Umsatz-Wachstum von 65 Prozent. Der weltweite E-Commerce-Umsatz würde dann 2,6 Billionen Dollar erreichen. 

Dieses Plus wird zu einem guten Teil zu Lasten des klassischen Handels gehen. Der hat bereits in den letzten Jahren viel Geschäft an Online-Shops verloren. Gerade in dieser Branche kann man es sich nicht leisten, beim Status quo zu bleiben.

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