Vor allem in der Gastronomie hat der Mindestlohn Auswirkungrn

Gar nicht so schlecht gelaufen Gesetzlicher Mindestlohn

Der Mindestlohn wurde vor einem knappen Jahr eingeführt und hat sich trotzt aller Vorbehalte nicht als Jobkiller gezeigt. Im Gegenteil: Der Arbeitsmarkt ist so robust wie selten zuvor und bestätigt, dass es in die richtige Richtung geht. Zahlreiche Experten definierten den gesetzlichen Mindestlohn stets als Arbeitsplatzvernichter, der den Wirtschaftsstandort Deutschland erneut in Gefahr bringen wird.

Natürlich waren sehr vereinzelte Betriebe der Herausforderung nicht gewachsen, doch muss das nicht unbedingt an den 8.50 Euro pro Stunde liegen, sondern kann auch einem überholten Geschäftsmodell geschuldet sein. Entgegen allen Prognosen ist der Arbeitsmarkt in bester Verfassung und wirft zwei Fragen auf: Ist den Experten überhaupt grenzenlos zu trauen oder erleben wir das dicke Ende einfach nur später?

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Die Realität führt Vorhersagen ad absurdum 

Angesehene Institutionen warnten eindringlich vor der Einführung einer Lohnuntergrenze, selbst Mindestlohnbefürworter sahen Probleme in den neuen Bundesländern: 

  • Das Ifo-Institut warnte vor 900.000 Stellen in akuter Gefahr.
  • Das Institut zur Zukunft der Arbeit korrigierte den Wert auf 600.000 verlorene Jobs.
  • Sachverständigenräte sprachen immerhin noch von 140.000 gefährdeten Arbeitsplätzen. 

Alle haben sich getäuscht, denn trotzt (oder gerade wegen) dem Mindestlohn sind heute 400.000 Menschen mehr in Arbeit als vor einem Jahr. Noch deutlicher fällt das Ergebnis bei den sozialversicherungspflichtigen Stellen aus, hier ist eine Zunahme von 700.000 Jobs zu verzeichnen und die Nachfrage bleibt weiterhin hoch.

Weniger Minijobs

Den Mindestlohn alleine für die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt verantwortlich zu machen, ist etwas voreilig. Fakt ist, dass die Entlastung des Arbeitsmarktes schon lange vor dessen Einführung begonnen hat und von exzellenten Rahmenbedingungen profitiert. 

Allerdings geht der Trend weg vom Minijob und hin zu Festanstellungen mit Sozialversicherungspflicht, und das ist gut. Aktuell gibt es 200.000 dieser Kleinstarbeitsverhältnisse weniger. Die Leute sind jedoch nicht arbeitslos, sondern wurden allesamt von neu entstandenen Jobs aufgefangen. Und das funktioniert überall, auch in klassischen Niedriglohnsektoren wie Einzelhandel oder Gastronomie. 

Die nächste Bewährungsprobe steht dem gesetzlichen Mindestlohn bevor, wenn die Einwanderer auf den Arbeitsmarkt gelangen."

Genau die richtige Höhe

Wie bereits erwähnt, wurde der Mindestlohn genau zum richtigen Zeitpunkt eingeführt, denn die Faktoren billiges Öl, niedriger Euro und Minizinsen schaffen nun mal ein günstiges Umfeld für die Wirtschaft. Zudem waren die 8.50 Euro das ideale Mittelmaß, obwohl die Initiatoren im Nachhinein zugeben, dass sie eher zufällig ins Schwarze getroffen haben.

Die nächste Bewährungsprobe steht dem gesetzlichen Mindestlohn bevor, wenn die derzeit zu uns kommenden Einwanderer auf den Arbeitsmarkt gelangen. Da gibt es bereits kontroverse Forderungen, auf die wir an dieser Stelle nicht eingehen möchten. Denn hier ist ausschließlich die Kreativität des Bundesarbeitsministeriums gefragt, damit die guten Nachrichten vom Arbeitsmarkt sich möglichst lange fortsetzen.

Das Fazit ist einmal mehr, dass Prognosen von Experten offenbar nur in den seltesten Fällen in der prognostizierten Weise eintreten. Richtig vorhergesagte Ereignisse können eher als Glück oder Zufall bezeichnet werden - das gilt nicht nur für die Finanzbranche.

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