Sinkende Steuereinnahmen Glücksspieler spielen im Schwarzmarkt
Glücksspiel in Deutschland unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen, insbesondere seit der Neufassung des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021.
Ziel der Reform war es, den Markt zu regulieren, Spieler zu schützen und Steuereinnahmen zu sichern. Doch aktuelle Entwicklungen zeigen eine gegenteilige Tendenz: Immer mehr Spieler weichen auf illegale Anbieter im Ausland aus. Dadurch sinken die Steuereinnahmen aus dem legalen Online-Glücksspiel erheblich. Experten sprechen von einer bedrohlichen Entwicklung, die nicht nur fiskalische, sondern auch gesellschaftliche Folgen hat.
1. Wie hoch sind die Verluste für den Staat?
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Laut aktuellen Zahlen verzeichnen die legalen Online-Glücksspielanbieter einen starken Rückgang der Bruttospielerträge. Dies schlägt sich unmittelbar auf die Steuereinnahmen nieder.
a) Steuerverluste durch illegale Anbieter
- Der Anteil illegaler Glücksspielangebote wird inzwischen auf 30 bis 40 Prozent des Gesamtmarkts geschätzt.
- Dadurch entgehen dem Staat mehrere hundert Millionen Euro an Steuereinnahmen jährlich.
- Offizielle Stellen bestätigen einen signifikanten Rückgang der Steuerabgaben, insbesondere im Bereich Online-Poker und Online-Casinos.
b) Entwicklung der Glücksspielsteuereinnahmen
- Nach der Einführung der Glücksspielregulierung 2021 stiegen die Einnahmen zunächst an.
- Inzwischen zeigt sich jedoch eine gegenläufige Entwicklung: Spieler wandern zu Anbietern ab, die keine deutschen Steuern zahlen.
- Einbußen bei der Umsatzsteuer und der Glücksspielabgabe belasten die öffentlichen Haushalte.
2. Warum weichen Glücksspieler auf den Schwarzmarkt aus?
Die Hauptgründe für die zunehmende Abwanderung zum illegalen Glücksspiel sind vielfältig. Experten nennen insbesondere strenge gesetzliche Vorgaben, hohe Steuerlasten und fehlende Attraktivität des regulierten Angebots.
a) Hohe Besteuerung macht legale Anbieter unattraktiv
- In Deutschland unterliegen Online-Glücksspielanbieter einer 5,3-prozentigen Steuer auf den Spieleinsatz.
- Dies führt dazu, dass legale Anbieter im Schnitt niedrigere Auszahlungsquoten haben als illegale Plattformen.
- Spieler erhalten bei nicht-lizenzierten Anbietern höhere Gewinne und Boni.
b) Strenge Einschränkungen im legalen Markt
- Der Glücksspielstaatsvertrag begrenzt monatliche Einzahlungssummen für Spieler.
- Bestimmte Spiele, wie Live-Casino-Angebote und progressive Jackpots, sind in Deutschland nicht erlaubt.
- Spieler empfinden die Maßnahmen als zu restriktiv und suchen Alternativen im Ausland.
c) Technische Hürden und Kontrollen
- Spieler müssen sich bei legalen Anbietern per Identitätsnachweis registrieren.
- Daten werden staatlich erfasst, um problematisches Spielverhalten zu überwachen.
- Viele Nutzer empfinden diese Maßnahmen als zu invasiv und bevorzugen anonyme Anbieter im Ausland.
3. Welche Risiken birgt der Schwarzmarkt für Spieler?
Ob die Politik rechtzeitig handelt oder ob der Schwarzmarkt weiter wächst, bleibt abzuwarten. Klar ist: Je länger der Staat zögert, desto schwieriger wird es, die verlorenen Spieler zurückzuholen."
Während die legale Glücksspielbranche strengen Regeln zum Spielerschutz unterliegt, fehlt diese Kontrolle bei illegalen Plattformen.
a) Fehlender Schutz vor Spielsucht
- In Deutschland existieren Selbstsperrmechanismen für problematische Spieler.
- Illegale Anbieter ignorieren diese Maßnahmen – Spieler können unbegrenzt hohe Summen setzen.
- Besonders gefährdet sind spielsüchtige Personen, die den legalen Markt nicht mehr nutzen können.
b) Unsichere Zahlungsmethoden
- Bei nicht-lizenzierten Anbietern sind Zahlungsausfälle und Betrugsfälle keine Seltenheit.
- Spieler haben oft keine rechtliche Handhabe, wenn Gewinne nicht ausgezahlt werden.
- Seriöse Zahlungsdienstleister kooperieren meist nicht mit illegalen Plattformen.
c) Kriminelle Strukturen und Geldwäsche
- Viele Schwarzmarktanbieter sitzen in Steueroasen oder Ländern ohne strenge Regulierung.
- Experten befürchten eine zunehmende Nutzung für Geldwäsche und kriminelle Aktivitäten.
- Der Schwarzmarkt entzieht sich jeder Kontrolle und öffnet Tür und Tor für betrügerische Machenschaften.
4. Was könnte der Staat gegen die Abwanderung tun?
Die Politik steht vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder hält sie an den strengen Regulierungen fest – und riskiert weiter steigende Schwarzmarkt-Anteile – oder sie passt die gesetzlichen Vorgaben an, um legale Anbieter wieder attraktiver zu machen.
a) Steuersenkungen und attraktivere Bedingungen
- Experten fordern eine Reduzierung der Steuerlast, um legale Anbieter konkurrenzfähiger zu machen.
- Ein steuerlicher Anreiz könnte Spieler zurück in den regulierten Markt holen.
- In anderen Ländern wurden bereits niedrigere Abgaben eingeführt, um den Schwarzmarkt einzudämmen.
b) Strengere Maßnahmen gegen illegale Anbieter
- IP-Sperren und Zahlungsblockaden könnten helfen, illegale Plattformen zu blockieren.
- Experten fordern eine intensivere Strafverfolgung von illegalen Glücksspielseiten.
- Banken und Finanzdienstleister könnten stärker in die Kontrolle eingebunden werden.
c) Verbesserter Spielerschutz im regulierten Markt
- Eine Lockerung gewisser Restriktionen könnte Spieler zurückholen, ohne den Spielerschutz zu gefährden.
- Attraktivere Spiele und bessere Gewinnchancen könnten Anreize schaffen, im legalen Markt zu bleiben.
- Auch bessere Aufklärung über die Risiken des Schwarzmarkts wäre ein wichtiger Schritt.
5. Fazit: Ein wachsendes Problem für Staat und Gesellschaft
Der Boom des illegalen Online-Glücksspiels hat bereits spürbare Auswirkungen auf die Steuereinnahmen in Deutschland. Strenge Regulierung und hohe Steuern führen dazu, dass viele Spieler ausweichen – mit negativen Folgen für den Staatshaushalt und den Verbraucherschutz.
Während legale Anbieter zunehmend unter Druck geraten, profitieren nicht-lizenzierte Betreiber in Steuerparadiesen. Um den Trend umzukehren, braucht es kluge Anpassungen der Regulierung, ohne dabei den Spielerschutz zu vernachlässigen.

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