Halten die Fonds wirklich das, was sie versprechen

Erneut sind ETFs überlegen Große Mischfonds im Vergleich

Mischfonds stehen bei Anlegern hoch im Kurs. Alleine 2015 haben deutsche Sparer mehr als 38 Milliarden Euro in diesem Fondstyp investiert. Sie folgten dabei auch geschickten Marketing-Strategen, die solche Fonds als Ausweg aus dem herrschenden Anlage-Notstand anpriesen.

Doch halten die Fonds wirklich das, was sie versprechen? Zweifel sind angebracht, wenn man sich die Performance betrachtet. Und es gibt rentierlichere Alternativen. Dabei klingt das Erfolgsrezept durchaus einleuchtend: läuft es an den Börsen gut, wird verstärkt in Aktien investiert, um überproportional von Kursgewinnen zu profitieren. Zeichnet sich eine Trendwende ab, schichten die Fondsmanager in Anleihen um.

Ein scheinbar einleuchtendes Konzept 

Fallende Aktienkurse wirken sich dann nur vergleichsweise gering aus und man kann auf die nächste Kursrallye warten. Leider geht dieses Kalkül nicht immer auf. Selbst erfahrene Fondsmanager schätzen die Märkte häufig falsch ein. Auch mit bestem Know How lassen sich die "richtigen" Ein- und Ausstiegszeitpunkte kaum voraussehen. Und es gibt etliche Beispiele, bei denen sich das "Umswitchen" im Nachhinein als verfehlt erwiesen hat. 

Die Lage hat sich gedreht 

Dabei kam den Mischfonds einige Jahre die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken zugute. Das billige Geld trieb die Aktienkurse nach oben. Gleichzeitig sorgten sinkende Zinsen auch für steigende Werte von Anleihen im Bestand. Die Fonds erzielten daher sowohl auf der Aktien- als auf der Anleiheseite gute Gewinne. Das Fondsmanagement musste im Prinzip nur abwarten. Aus Anlegersicht schien sich damit das Fondskonzept mehr als zu bestätigen und dies mag zumindest zum Teil den "Run" auf Mischfonds erklären. 

Doch spätestens seit dem Jahreswechsel hat sich die Lage gedreht. China kriselt und die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur sind gewachsen. In der Folge befinden sich die Aktienkurse nach zum Teil heftigen Kurseinbrüchen auf Talfahrt, ohne dass entsprechende Kompensationsmöglichkeiten bei Anleihen gegenüberstehen. Es überrascht daher nicht, dass fast alle bedeutenden Mischfonds in den letzten acht Wochen an Wert eingebüßt haben. Wie die Bilanz am Jahresende aussehen wird, steht einstweilen in den Sternen. Wenig deutet derzeit auf eine Wiederholung der Erfolgsstory aus den vergangenen Jahren hin.

Den Mischfonds kamen einige Jahre die stetig sinkenden Zinsen zugute."

ETF-Investment schneidet besser ab 

Dabei hat auch die einen Makel. Wer statt des Mischfonds-Investments jeweils zu 50 Prozent auf einen ETF mit MSCI World-Bezug bzw. mit Bezug zu europäischen Staats- und Firmenanleihen gesetzt hätte, wäre damit auf drei Jahres-Sicht wesentlich besser gefahren. Fast zehn Prozent Wertzuwachs p.a. ließen sich so erzielen, deutlich mehr als mit jedem der bekannten Mischfonds - und das bei gleichzeitig deutlich niedrigeren Kosten. Kein gutes Zeugnis für das Fondsmanagement.

An ETF zeigt sich der Interessenkonflikt von Banken und Sparkassen, denn für viele Anleger wären ETF Investments viel besser geeignet als herkömmliche Investmentfonds. Allerdings verdienen Bankinstitute kaum an dieser innovativen Produktlösung und empfehlen daher bevorzugt herkömmliche Investmentfonds. Finanzberater, die auf Honorarbasis arbeiten, helfen ihren Kunden die richtige ETF Strategie zu entwickeln. Wer sich nicht mit den Details herumschlagen will, wird dort in der Regel auch fündig. Honorarberater setzen nämlich meistens auf kostengünstige Indexing-Strategien, die auf ETF's beruhen.

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