Neues Bürokonzept Helaba testet „New Work 2.0“
Die Helaba – Landesbank Hessen-Thüringen – wagt den nächsten Schritt in Richtung Zukunft der Arbeit. Unter dem Projektnamen „New Work 2.0“ erprobt die Bank derzeit neue Raumkonzepte, die die Anforderungen einer hybriden Arbeitswelt mit den Bedürfnissen einer modernen Belegschaft verbinden sollen. Ziel ist es, die Präsenzarbeit nicht nur effizienter, sondern auch attraktiver zu gestalten – und damit sowohl die Produktivität als auch das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken.
Was als Pilotprojekt auf einer Musteretage im Offenbacher Bürokomplex begann, entwickelt sich nun zu einem konkreten Veränderungsvorhaben mit weitreichendem Potenzial. In Kürze wird eine weitere „New Work“-Fläche am Frankfurter Standort folgen – als Ausdruck eines systematischen Wandels, der weit über Möbel und Meetingzonen hinausgeht.
Der Hintergrund: Von der Pandemie zur Post-Präsenzkultur
Wie viele Unternehmen erlebte auch die Helaba während der Corona-Pandemie einen tiefgreifenden Wandel der Arbeitskultur. Homeoffice war nicht länger Ausnahme, sondern Regel. Was einst als experimentell galt, wurde zur Notwendigkeit – und schließlich zur neuen Norm. Doch mit dem Übergang in eine post-pandemische Arbeitswelt stellen sich neue Fragen:
Wie lassen sich Büroflächen gestalten, wenn Anwesenheit freiwilliger, aber auch zielgerichteter wird? Wie können Zusammenarbeit, Innovation und Identifikation gefördert werden, wenn Teams nur noch teilweise physisch zusammenkommen? Und wie sieht ein Arbeitsumfeld aus, das sowohl Rückzug als auch Austausch erlaubt?
„New Work 2.0“ ist die Antwort der Helaba auf diese Herausforderungen – nicht als einmaliges Designprojekt, sondern als strategischer Ansatz zur Weiterentwicklung der Arbeitskultur.
Die Gestaltung: Flexibilität, Begegnung, Funktionalität
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Im Zentrum des Konzepts steht eine neue Zonierung der Büroflächen. Statt klassischer Einzel- oder Großraumbüros gibt es nun flexible Arbeitsplätze, die je nach Aufgabe, Projekt oder Tagesform genutzt werden können.
Wer konzentriert arbeiten will, findet Ruhezonen mit akustischer Abschirmung.
Wer kreativ zusammenarbeiten möchte, nutzt offene Kommunikationsflächen oder Projektinseln. Ergänzt wird das Konzept durch Aufenthaltsbereiche, mobile Möbel und digitale Buchungssysteme.
Die wichtigsten Elemente auf einen Blick:
- Desk Sharing statt fester Arbeitsplätze – unterstützt durch App-basierte Buchung.
- Projektzonen für temporäre, teamübergreifende Zusammenarbeit.
- Rückzugsräume für konzentriertes Arbeiten oder vertrauliche Gespräche.
- Kommunikationsinseln mit Lounge-Charakter für spontane Interaktionen.
- Design-Elemente wie warme Farben, wohnliche Materialien und großzügige Lichtverhältnisse.
Das Ziel ist klar: Wer ins Büro kommt, soll einen spürbaren Mehrwert erleben – gegenüber dem Arbeiten von zuhause.
Das Büro wird nicht mehr als Pflichtort gedacht, sondern als Anziehungsraum für Zusammenarbeit und Identität.
Beteiligung und Akzeptanz: Mitarbeitende als Mitgestalter
Die Helaba zeigt mit ihrem „New Work 2.0“-Projekt, dass das Büro nicht tot ist – aber anders gedacht werden muss. In einer Zeit, in der Präsenz nicht mehr selbstverständlich ist, wird der physische Arbeitsort zum strategischen Instrument. Nicht mehr Zwang, sondern Attraktivität entscheidet über seine Relevanz."
Ein zentrales Merkmal des Helaba-Projekts ist der partizipative Ansatz. Die Gestaltung der Pilotflächen erfolgte nicht top-down, sondern unter Einbindung der Belegschaft. Workshops, Feedback-Runden und digitale Umfragen halfen dabei, die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden frühzeitig zu erfassen. Dabei zeigte sich ein differenziertes Bild:
Während viele den Wunsch nach strukturierter Rückkehr ins Büro äußerten, lag gleichzeitig ein hoher Wert auf Selbstbestimmung, Rückzugsoptionen und technologischer Unterstützung. Diese Rückmeldungen flossen in das Design der Flächen ebenso ein wie in die begleitenden organisatorischen Maßnahmen – etwa die Einführung neuer Meetingformate oder die Weiterentwicklung der hybriden Zusammenarbeit.
Die Akzeptanz der neuen Flächen gilt innerhalb der Bank bereits jetzt als hoch. Erste interne Auswertungen zeigen, dass die Zufriedenheit mit der Arbeitsplatzgestaltung gestiegen ist – ebenso wie die Bereitschaft, häufiger ins Büro zurückzukehren, wenn dort attraktive Bedingungen herrschen.
Integration ins große Ganze: Strategie statt Showroom
Wichtig ist der Helaba, dass es sich bei „New Work 2.0“ nicht um ein Inszenierungsprojekt handelt, sondern um einen integralen Bestandteil der Transformationsstrategie. Die neuen Bürokonzepte sind eingebettet in einen breiteren Wandel, der auch Fragen der Führungskultur, der Arbeitszeitmodelle, der Digitalisierung und der Weiterbildung umfasst.
Die Etablierung hybrider Arbeitsmodelle bedeutet dabei nicht nur technische Anpassung, sondern auch kulturelle Erneuerung. Führungskräfte werden ermutigt, Vertrauen statt Kontrolle in den Mittelpunkt zu stellen. Teams sollen Verantwortung für ihre Zusammenarbeit übernehmen, unabhängig vom physischen Ort. Der Umbau der Büroflächen ist damit Ausdruck – nicht Ursache – einer veränderten Haltung zur Arbeit.
Auch deshalb wird der Rollout nicht überstürzt, sondern schrittweise erfolgen. Die Erfahrungen aus Offenbach und Frankfurt dienen als Testfelder, auf deren Basis der weitere Umbau der Flächen geplant wird. Ziel ist ein skalierbares Modell, das sich auf andere Standorte übertragen lässt – ohne in eine starre Vorlage zu münden.
Fazit: Büro neu gedacht – aber nicht abgeschafft
Die Helaba zeigt mit ihrem „New Work 2.0“-Projekt, dass das Büro nicht tot ist – aber anders gedacht werden muss. In einer Zeit, in der Präsenz nicht mehr selbstverständlich ist, wird der physische Arbeitsort zum strategischen Instrument. Nicht mehr Zwang, sondern Attraktivität entscheidet über seine Relevanz.
Das neue Bürokonzept ist kein Selbstzweck, sondern Teil einer umfassenden Modernisierung. Es reflektiert, wie sich Arbeit verändert – und wie sich Organisationen darauf einstellen können. Dabei setzt die Helaba nicht auf radikale Umbrüche, sondern auf kluge Verbindung: zwischen Altbewährtem und Neuem, zwischen Kontinuität und Wandel.
Der Erfolg dieses Ansatzes wird nicht nur daran gemessen werden, wie gut die Möbel stehen – sondern daran, ob die Menschen darin arbeiten wollen.

Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.