Neue Entwicklung Hochvermögende setzen wieder auf Immobilien
In den letzten beiden Jahren waren die Preise für Immobilien in Deutschland rückläufig. Steigende Zinsen und die Unsicherheit über die Rahmenbedingungen für Immobilienbesitz sorgten für eine spürbare Kaufzurückhaltung. Jetzt deuten spektakuläre Immobilieninvestments von Hochvermögenden auf eine Trendwende hin.
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft IfW hat bereits für das zweite Quartal 2024 wieder steigende Immobilienpreise ermittelt. Bei Eigentumswohnungen betrug das Plus 2,4 Prozent, bei Einfamilienhäusern 2 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern 4,4 Prozent. Offenbar glaubt man wieder an die Wertsteigerungspotentiale von "Betongold".
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Spektakuläre Investments in München
Der Einstieg von einigen Super-Reichen in Immobilien-Investments ist ein deutliches Signal. Besonders spektakulär ist das Engagement von Klaus-Michael Kühne. Der mehrfache Milliardär - Mehrheitseigentümer des Logistik-Riesen Kühne+Nagel - hat Anfang Juli einen Deal über mehr als eine Viertelmilliarde Euro für 320 Wohnungen und einige kleinere Gewerbeflächen in München abgeschlossen. Nach außen trat der Unternehmer gar nicht Erscheinung. Das Geschäft wurde über eine Hamburger Immobiliengesellschaft abgewickelt. Erst aus dem Grundbuch war die Beteiligung des Kühne-Imperiums ersichtlich. Schon im Frühjahr hatten die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann ein großes Einkaufsareal in der bayerischen Landeshauptstadt erworben. Der Kaufpreis soll zwischen 700 und 800 Millionen Euro gelegen haben.
Die Unsicherheit ist geringer geworden und die Aussicht auf sinkende Zinsen lässt Immobilienfinanzierungen erschwinglicher erscheinen."
Dass die beiden Hochvermögenden-Investments gerade in München stattfanden, ist sicher kein Zufall. Die Isarmetropole gilt nach wie vor als der Immobilien-Hotspot im Land mit den höchsten Preisen und den besten Entwicklungschancen. Aber auch auf anderen Immobilienmärkten ziehen die Preise inzwischen wieder an. In Hamburg sind die Preise im zweiten Quartal um 4,3 Prozent gestiegen, in Frankfurt um 3,7 Prozent, in Düsseldorf um 2,2 Prozent und in Stuttgart um 0,6 Prozent. Nur Köln macht mit -0,6 Prozent eine Ausnahme, immerhin waren die Preise hier im ersten Quartal noch gestiegen.
Mehre Faktoren zugunsten von Immobilieninvestments
Das Kieler Institut sieht mehrere Faktoren, die zugunsten von Immobilieninvestments wirken. Die Unsicherheit ist geringer geworden und die Aussicht auf sinkende Zinsen lässt Immobilienfinanzierungen erschwinglicher erscheinen. Die schwache Baukonjunktur hat überdies zur Verknappung des Angebots beigetragen. Das wirkt tendenziell preiserhöhend. Dennoch ist der Immobilienhimmel nicht rosarot. Es gibt nach wie vor deutlich weniger Transaktionen als im Zeitraum 2019 bis 2021 - insbesondere bei Neubauten.
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