Keine Änderungen geplant Homeoffice bei der Deka
Während bei mehreren großen Banken derzeit eine Rückbesinnung auf das Büro stattfindet und die Regeln fürs Arbeiten im Homeoffice teils deutlich verschärft wurden, setzt die DekaBank bewusst auf Kontinuität. Deka-Chef Georg Stocker sieht in der aktuellen Praxis seines Hauses keinen Handlungsbedarf. Eine Anpassung der Homeoffice-Regeln stehe nicht zur Debatte, wie er kürzlich in einem Gespräch betonte.
Diese Haltung hebt die Deka in einer Branche hervor, in der Remote Work nach der Pandemie zunehmend kritisch hinterfragt wird – vor allem mit Blick auf Produktivität, Unternehmenskultur und Führung. Doch für Stocker überwiegen bei der Deka offenbar die positiven Erfahrungen. Seine Botschaft ist klar: Was sich bewährt hat, muss nicht überarbeitet werden.
Ein Kontrapunkt in der Finanzbranche
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In der deutschen Bankenlandschaft lässt sich derzeit ein Trend zur Rückkehr ins Büro erkennen. Vor allem Großbanken wie die Deutsche Bank,
Commerzbank oder internationale Häuser mit Präsenz in Frankfurt und anderen Finanzmetropolen, haben in den letzten Monaten ihre Homeoffice-Vereinbarungen überprüft und teils enger gefasst.
Begründet werden diese Schritte häufig mit:
- dem Wunsch nach mehr persönlichem Austausch,
- der Notwendigkeit direkterer Zusammenarbeit,
- dem Aufbau oder Erhalt einer starken Unternehmenskultur,
- und mit Bedenken hinsichtlich der Leistungskontrolle im hybriden Arbeiten.
Vor diesem Hintergrund fällt die Position der DekaBank – als zentralem Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe – besonders auf: Keine Verschärfungen, keine Rücknahme bestehender Freiheiten, keine Aufweichung hybrider Modelle.
Georg Stockers Perspektive: Vertrauen und Flexibilität statt Kontrolle
In seinen öffentlichen Äußerungen betont Georg Stocker regelmäßig, dass die DekaBank in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit hybriden Arbeitsmodellen gemacht habe. Es habe sich gezeigt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch außerhalb des Büros effizient, zuverlässig und engagiert arbeiten – teils sogar produktiver als zuvor.
„Ich sehe keine Notwendigkeit, an unserem bestehenden Modell etwas zu ändern“, so Stocker wörtlich. Diese Aussage ist mehr als eine Momentaufnahme – sie ist Ausdruck einer grundsätzlichen Haltung, die auf Vertrauen in die Belegschaft und auf moderne Arbeitskonzepte setzt.
Die Deka hat in den letzten Jahren strukturell viel dafür getan, um technische, organisatorische und kulturelle Voraussetzungen für flexibles Arbeiten zu schaffen. Dazu zählen:
- sichere IT-Infrastrukturen für mobiles Arbeiten,
- klare Leitlinien für Erreichbarkeit und Zusammenarbeit,
- Schulungen für Führungskräfte im Umgang mit virtuellen Teams,
- und nicht zuletzt ein Dialog mit den Beschäftigten über ihre Bedürfnisse.
Homeoffice als Teil der Arbeitgebermarke
Georg Stockers Haltung steht für eine Führungskultur, die nicht reflexhaft auf externe Trends reagiert, sondern analysiert, evaluiert und aus Erfahrung heraus entscheidet. Homeoffice und mobiles Arbeiten bleiben bei der Deka ein fester Bestandteil der Arbeitswelt – nicht als Notlösung, sondern als integrativer Teil einer zukunftsorientierten Strategie."
In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Fachkräfte – besonders in den Bereichen IT, Risikomanagement, Nachhaltigkeit und Digitalisierung – immer intensiver wird, ist die Haltung der Deka auch ein Signal an den Arbeitsmarkt.
Viele qualifizierte Fachkräfte erwarten heute flexible Arbeitsbedingungen als selbstverständlichen Bestandteil eines attraktiven Arbeitgebers. Wer hier restriktiv auftritt oder Rückschritte signalisiert, riskiert Ansehensverluste und geringere Anziehungskraft für Talente.
Die Deka positioniert sich demgegenüber als moderne, familienfreundliche und mitarbeiterzentrierte Institution. Das Festhalten an der hybriden Arbeitswelt ist daher nicht nur pragmatisch – es ist strategisch klug.
Offene Türen – aber ohne Zwang
Ein weiterer Aspekt der aktuellen Praxis: Auch bei der Deka gilt kein reines Homeoffice-Modell. Das Büro steht weiterhin als Arbeitsort zur Verfügung – und wird aktiv genutzt. Viele Teams kommen regelmäßig zusammen, nicht zuletzt für Workshops, persönliche Abstimmungen oder Teambuilding-Maßnahmen.
Doch der Unterschied liegt im Ton: Es herrscht kein Zwang zur Präsenz, sondern eine Einladung. Die Entscheidung, wann welche Arbeitsform am besten passt, wird in vielen Fällen gemeinsam im Team getroffen, abhängig von Projekten, Aufgabenprofilen und individuellen Bedürfnissen.
Diese Flexibilität schafft Vertrauen, Zufriedenheit und Selbstverantwortung – allesamt Faktoren, die sich mittelfristig positiv auf die Unternehmenskultur und die Leistungsfähigkeit auswirken.
Fazit: Die Deka setzt auf Stabilität und Vertrauen
In einer Zeit, in der viele Unternehmen auf der Suche nach der „richtigen“ Antwort auf die Post-Pandemie-Arbeitswelt sind, liefert die DekaBank ein klares Statement: Was funktioniert, wird beibehalten.
Georg Stockers Haltung steht für eine Führungskultur, die nicht reflexhaft auf externe Trends reagiert, sondern analysiert, evaluiert und aus Erfahrung heraus entscheidet. Homeoffice und mobiles Arbeiten bleiben bei der Deka ein fester Bestandteil der Arbeitswelt – nicht als Notlösung, sondern als integrativer Teil einer zukunftsorientierten Strategie.
Diese Ruhe im Umgang mit neuen Arbeitsformen könnte sich langfristig auszahlen – nicht nur in Form von Produktivität, sondern auch als Beitrag zur Arbeitgeberattraktivität und zum Erhalt einer modernen Unternehmenskultur.

Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt