Experten raten von Immobilieninvestments im Euroraum ab

Ranking der Anlageklassen Immobilien sind die Verlierer

Experten raten von Immobilieninvestments im Euroraum ab - zumindest im nächsten halben Jahr sind die Aussichten dafür düster. Im Gegensatz dazu schneiden andere Anlageklassen beim im Juni erhobenen ZEW-Finanzmarkttest besser ab.

Das ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) führte eine Sonderbefragung durch, die sich an Analysten von Versicherungsgesellschaften, Banken und Industrieunternehmen richtete. Im Fokus standen dabei sieben politische oder wirtschaftliche Faktoren und deren Auswirkung auf das Rendite-Risiko-Profil der relevanten Assetklassen im Vergleich zum März 2023. Die Ergebnisse waren eindeutig.

Immobilien aktuell: mehr Risiken als Chancen

163 Analysten standen Rede und Antwort, als es um die Aussichten für die verschiedenen Anlageklassen ging. Rund 88 Prozent von ihnen schätzten ein, dass Immobilien in absehbarer Zeit schlecht oder sehr schlecht abschneiden werden. Bei Aktien stellt sich die Situation nach Meinung dieser Experten etwas besser dar, hier fiel die Bewertung neutral aus. Besser schnitten hingegen Staats- und Unternehmensanleihen ab, für die sich die Prognosen leicht positiv gestalten.

Noch besser positionierten die Befragten Gold, für die sie zu 62 Prozent eine positive und sehr positive Prognose abgaben, während Rohstoffe allgemein von 85 Prozent neutral eingestuft wurden. Immobilien sind jedoch nicht die einzige Anlageklasse, deren Risiken als groß bewertet wurden: 85 Prozent der befragten Experten sehen eine negative bzw. sehr negative Entwicklung bei Kryptoanlagen voraus.

Relevante Faktoren für die Bewertung

Die Studienautoren führen aus, dass für die Entwicklung in puncto Immobilien verschiedene Faktoren verantwortlich zeichnen:

  • 67 Prozent der Befragten sehen hier einen negativen bzw. stark negativen Einfluss der EZB-Geldpolitik.
  • Weitere belastende Faktoren sind demnach die wirtschaftliche Entwicklung, der politische Rahmen und die Marktbewertung.

Rund 88 Prozent der Analysten schätzten ein, dass Immobilien in absehbarer Zeit schlecht oder sehr schlecht abschneiden werden."

Auch wenn die Bewertung ein Minus von 8,5 Punkten aufweist, stellt dies doch im Vergleich zum Mai ein Plus von 2,2 Punkten dar. Allerdings sehen die Autoren eine schwierige konjunkturelle Lage in Deutschland, die Prognosen fielen um 21,7 Punkte und pegelten sich so bei -56,5 Punkten ein. Der wirtschaftliche Ausblick wird also als problematisch eingeschätzt - und das bis ungefähr zum Jahresende. Weitere Verschlechterungen wären demnach durchaus realistisch.

In derart angespannten Zeiten tragfähige Anlageentscheidungen zu treffen, erfordert also eine professionelle Beratung, die nicht nur diese Faktoren aufgreift, sondern vor allem die individuelle Situation des Anlegers berücksichtigt.

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