Störungen der Lieferketten lassen sich nicht kurzfristig beheben

Lieferketten kurz halten Lieferschwierigkeiten überall

Möbel, Elektrogeräte, Fahrräder, Spielzeug, Kleidung, Schuhe - bei vielen Konsumgütern gibt es momentan Lieferschwierigkeiten. Zu Weihnachten könnte sich das Problem noch verschärfen. Schuld daran sind weltweit gestörte Lieferketten - eine Pandemie-Folge. Glücklich die Unternehmen, die noch zu Hause produzieren.

Jahrelang galt Wertschöpfung über Lieferketten als die Antwort auf herrschenden Kostendruck und den Zwang zu günstigen Angeboten. Die Globalisierung machte es möglich, Produktion und Beschaffung dorthin auszulagern, wo Produktionskosten oder Einkaufspreise besonders niedrig waren. Supply Chain Management hat in diesem Kontext zentrale Bedeutung erlangt.

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Warum Lieferketten richtig teuer werden können

Das Kalkül mit der internationalen Arbeitsteilung ging so lange auf, so lange die Lieferketten reibungslos funktionierten. Jetzt zeigt sich, dass Supply Chain auch Schattenseiten haben kann. Die Abhängigkeit von Lieferanten steigt und betriebliche Leistungserstellung wird störanfälliger. Ebenfalls ein kritischer Faktor: der Transport zwischen einzelnen Standorten der Wertschöpfungskette.

Viele Unternehmen, die auf ausgefeilte Lieferketten setzten, müssen das jetzt teuer bezahlen - mit dramatisch höheren Frachtraten und extremen Preissteigerungen bei Vorprodukten oder Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. Manche Dinge sind gar nicht zu bekommen. Bestes Beispiel ist der akute Chipmangel, der nicht nur in der Autoindustrie die Bänder still stehen lässt. Wie ist die Störung der Lieferketten entstanden?

Im Zuge der Corona-Pandemie waren in Asien über Monate Fabriken geschlossen, die als verlängerte Werkbank heimischer Unternehmen fungierten. Inzwischen wird zwar oft wieder produziert. Es fehlt aber an Containern, weil sich in zahlreichen großen Häfen Schiffe stauen und keine Entladung möglich ist. In Vietnam sind nach wie vor etliche Fabriken wegen Corona dicht. Große Sportartikelhersteller wie Adidas, Nike oder Puma lassen hier sonst produzieren. Hinzu kommt der akute Fachkräftemangel im Speditionsgewerbe, der Transportengpässe verschärft.

Bestes Beispiel für eine Liefer-kettenstörung ist der akute Chip-mangel, der nicht nur in der Auto-industrie die Bänder still stehen lässt."

Heimische Produktion zahlt sich aus

Störungen der Lieferketten lassen sich nicht kurzfristig beheben. Der Aufbau einer Lieferkette ist ein komplexer Prozess. Beim Ausfall eines Glieds braucht es oft Monate für eine adäquate Alternative. In dieser Zeit ist die komplette Kette unterbrochen.

Freuen dürfen sich jetzt diejenigen Unternehmen, die auch im Zeitalter der Globalisierung nicht auf heimische Produktion und Beschaffung verzichtet haben. Sie sind wesentlich weniger von Lieferschwierigkeiten betroffen.

Es spricht manches dafür, Lieferketten kurz zu halten und einen gesunden Mix aus Eigenfertigung und Fremdbezug zu wählen.

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