Weltweit wird über steigende Inflationsraten diskutiert

Teuerungsraten steigen Inflation gefährdet Sparer

Weltweit wird über steigende Inflationsraten diskutiert. Sollten die Teuerungsraten in den kommenden Monaten tatsächlich stark ansteigen, wird es für Sparer noch enger.

Für Sparer sind es keine guten Zeiten. Dass das Geld auf Tagesgeld- oder Sparkonten kaum noch Zinsen bringt und die Gebühren bei fast allen Geldinstituten höher werden, daran haben sich die meisten Bankkunden gewöhnt. Nun droht eine neue Gefahr. Sollte sich der Preisanstieg weiter beschleunigen, wird die Inflation das mühsam Ersparte wie Schnee in der Frühlingssonne schmelzen lassen.

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Warnzeichen, die auf eine stärkere Inflation hinweisen:

  • In den USA stiegen die Verbraucherpreise im April 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,2 Prozent. Einen vergleichbar hohen Anstieg hatte es zuletzt 1981 gegeben.
  • In Deutschland und den europäischen Staaten ist die Preisentwicklung noch nicht zuverlässig abzuschätzen, da die Wirtschaft viel langsamer als beispielsweise in Asien oder den Vereinigten Staaten wieder anläuft. Aber auch hier gibt es Hinweise auf Preiserhöhungen beispielsweise bei einzelnen Lebensmitteln, Baustoffen und Holzprodukten.
  • Es wird erwartet, dass auch die Dienstleister höhere Preise verlangen werden. Zum Beispiel stiegen die durchschnittlichen Preise für Friseurleistungen seit Ausbruch der Corona-Pandemie um rund 6 Prozent.

Wird sich die Inflation verstetigen?

Das ist die entscheidende Frage in dieser Situation. Ein kurzzeitiges Ansteigen einzelner Preise, das durch die Verknappung bestimmter Güter ausgelöst wird, führt in der Regel nicht zu einer inflationären Entwicklung. Problematisch wird es, wenn es ein Überspringen auf andere Bereiche der Ökonomie kommt. In den 1970er und 1980er Jahren verringerte sich die Kaufkraft, weil eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wurde.

In den 1970er und 1980er Jahren verringerte sich die Kaufkraft, weil eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wurde."

Können Zentralbanken gegensteuern?

Bisher reagieren sowohl die europäischen als auch die US-Währungshüter gelassen. Sie erklären, dass ein kurzzeitiges Überschießen der angestrebten Inflationsmarke von 2 Prozent zu tolerieren wäre, da dieser Wert in der Vergangenheit oft unterschritten wurde. Die Märkte hingegen sind deutlich skeptischer. Sie stellen sich darauf ein, dass die FED bereits im nächsten Jahr die Zinsen anheben könnte. In der Euro-Zone könnte die Zinswende in den kommenden zwei Jahren kommen.

Darauf deuten die Entwicklungen an den Terminmärkten hin. Der CEO-Indikator zeigt, dass die Skepsis in den Unternehmen sehr hoch ist. Dieser Indikator hat gegenüber der tatsächlichen Inflation einen Vorlauf von einem Quartal.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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