Gold steigt weiterhin Kommen die goldenen Zwanziger?
Im August 2020 markierte der Goldpreis ein Allzeit-Hoch. Jetzt von goldenen Zwanzigern zu reden, ist jedoch - auch im Hinblick auf die Entwicklung des Goldkurses - verfrüht.
Die Goldenen Zwanziger sind legendär. Wer sich etwas näher mit den 1920er Jahren beschäftigt, kann seine Augen aber nicht davor verschließen, dass nur die wenigsten Menschen vom wirtschaftlichen Aufschwung und der raschen industriellen Entwicklung in dieser Zeit profitierten. Viele lebten in Not und Elend. Insofern sollten wir uns einen Restart der Goldenen Zwanziger besser nicht wünschen. Ob die 2020er goldene Zeiten für diejenigen werden, die auf steigende Preise bei Edelmetallen spekulieren? Mit dieser Frage hat sich der Geschäftsführer von Philoro Edelmetalle Deutschland Raphael Scherer auseinandergesetzt. Er hat Zweifel, dass wir goldenen Zeiten entgegensteuern.
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Ein Rückblick:
- Im Vergleich zum Vorjahr wurden 49 Prozent mehr Goldmünzen und Barren verkauft.
- Gold-ETFs wurden ebenfalls stark nachgefragt. Von Januar bis Oktober 2020 flossen 60 Milliarden US-Dollar in diese ETFs.
- Am 20.08.2020 stiegt der Goldpreis auf 2.063,01 US-Dollar und erreichte damit ein Allzeit-Hoch.
- Unter den Investoren waren viele private Anleger, die einen sicheren Hafen für ihr Vermögen suchten und die Preise in die Höhe trieben.
Unterschiede zwischen privaten und institutionellen Marktteilnehmern
Während private Anleger immer höhere Preise für Gold zahlten, verhielten sich die Zentralbanken wesentlich zurückhaltender. Von Januar bis Juni 2020 kauften sie rund 233 Tonnen des Edelmetalls. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um fast 40 Prozent. Sehr zurückhaltend agierten ebenfalls die Produzenten von Goldschmuck. China und Indien sind die größten Akteure in diesem Bereich. Nach ihren Angaben halbierte sich die Nachfrage 2020.
Während private Anleger immer höhere Preise für Gold zahlten, verhielten sich die Zentralbanken wesentlich zurückhaltender."
Verhaltener Optimismus
Die Experten vom Goldanbieter Philoro Edelmetalle Deutschland erwarten, dass der Goldpreis die 2.000 US-Dollar-Grenze mittelfristig wieder knacken wird. Während sie bei Gold ein Kurspotenzial von 2.300 US-Dollar sehen, erwarten die Edelmetallspezialisten, dass sich der Silberpreis bei etwa 22 bis 25 US-Dollar einpendeln wird.
Bei Palladium dürfte der Ausblick ebenfalls positiv sein, nachdem sich der Preis Ende 2020 stabilisierte. Mit diesen Aussichten ist es ratsam, einen Teil seines Vermögens in edle Metalle zu investieren, um sich gegen Krisen abzusichern - unabhängig davon, ob uns goldene Zwanziger erwarten oder nicht.
Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de