Top oder Flop? Künstliche Intelligenz (KI) als wichtiger Marktfaktor
Der gute Börsenlauf in den vergangenen zwölf Monaten wurde stark durch die Hoffnung auf gewinnträchtige KI-Geschäftsmodelle befeuert. Besonders deutlich wird dies beim US-Aktienindex S&P 500. Er hat auf Jahressicht um mehr als 30 Prozent zugelegt - nicht zuletzt dank der Performance der US-Technologieriesen.
Doch wie gut sind KI-Werte tatsächlich? Die Meinungen darüber gehen auch unter Experten stark auseinander. Dies wurde kürzlich bei einer Jubiläumsveranstaltung des Kölner Dachfondsmanagers Sauren deutlich. Eine kritische Position lautete dabei, dass KI ihren Erfolg erst noch unter Beweis stellen müsse.
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Auch mit Flops sind Gewinne möglich
Die positive Entwicklung der großen KI-Investoren werde vor allem durch das Prinzip Hoffnung genährt. Derzeit gäben die großen Tech-Unternehmen enorme Summen für KI-Entwicklungen aus, ohne genau zu wissen, wie sich diese auch in Geschäfte umsetzen ließen und ob sich diese auch bezahlt machten. Zwischen den Erwartungen des Marktes und der Realität klaffe eine große Lücke. Es wäre nicht das erste Mal. Als Beispiel sei die Dotcom-Blase der Jahrtausendwende genannt. Damals trieb die Hoffnung auf gewinnträchtige Internet-Geschäftsmodelle die Kurse. Der Nasdaq Composite-Index kletterte Anfang 2001 auf fast 5.000 Punkte. Ein Jahr später hatte er über 60 Prozent eingebüßt.
Zwischen den Erwartungen des Marktes und der Realität klafft oft eine große Lücke."
Eine Strategie für Pessimisten ist, mögliche KI-Schlecht-Performer zu "shorten". Das heißt, man setzt darauf, dass die Kurse sinken. Möglich ist das über entsprechende Derivate. Ein anderer Ansatz ist eine Variante des klassischen Stockpicking. Man sucht gezielt nach Unternehmen, die von großen Tech-Investments besonders profitieren - zum Beispiel, indem sie die für KI-Entwicklungen notwendigen Hardware-Komponenten liefern. Typischerweise sind das eher kleinere Unternehmen - oft unter dem Radar der Börsenanalysten. Solange die Investitionswelle anhält, scheint der Erfolg solcher Anbieter gesichert.
Neutrale Strategie verzichtet auf Stockpicking
Ebenso interessant wie simpel dürfte eine neutrale Strategie sein, die darauf verzichtet, gezielt auf bestimmte KI-Werte zu setzen. Bei diesem "naiven" Ansatz wird einfach unterstellt, dass es bei den KI-Unternehmen Gewinner und Verlierer geben wird. Mit einer entsprechend breiten Streuung wird man daher immer Gut- und Schlechtperformer im Portfolio haben. Eine solche Strategie entspricht auch den gängigen Erkenntnissen der Finanztheorie. Danach lohnt sich Stockpicking auf Dauer nicht, weil man damit unternehmensspezifische Risiken "einkauft", für die es am Markt keine Risikoprämie gibt.
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