Der "Kunstkredit" - Liquidität für den Kunsthandel

Nischenmarkt Darlehen gegen Gemälde Kunst als Sicherheit für Kredite

"L'art pour l'art" - mit dieser Redewendung wird zum Ausdruck gebracht, dass die Kunst sich selbst genügen und keinem anderen Zweck dienstbar gemacht werden soll. Ein hehres Ansinnen, das mit der Realität wenig gemein hat. Denn Kunst ist auch ein Handelsobjekt und steht für einen Markt mit Milliarden-Umsätzen.

Für 2017 wird das Umsatzvolumen am weltweiten Kunstmarkt auf rund 64 Milliarden Dollar geschätzt - zwölf Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Auch wenn nicht jedes Gemälde wie Leonardo da Vincis "Salvator Mundi" einen Rekorderlös von 450 Millionen Dollar erzielt - viele "kleinere" Kunsttransaktionen tragen ebenfalls zum Umsatzwachstum bei. Um bedeutende Summen geht es fast immer.

Der "Kunstkredit" - Liquidität für den Kunsthandel 

Der professionelle Kunsthandel hat eigene Finanzierungsformen geschaffen: Kredite und Anleihen, die mit Kunstwerken besichert sind. Für den "Normalbürger" sind solche Finanzierungen nichts. Es geht primär darum, den Kunsthandel mit Liquidität zu versorgen und das Geschäft am Laufen zu halten. Händler erhalten so die Möglichkeit, weitere Transaktionen durchzuführen. Angeboten werden solche Kredite nicht von der "Bank um die Ecke", sondern von ausgesuchten Privatbanken, die sich darauf spezialisiert haben. 

In mancher Hinsicht fällt ein solcher "Kunstkredit" aus dem Rahmen. Das fängt schon beim Betrag an. 500.000 Euro Minimum mit einer mittleren Laufzeit (fünf Jahre) sind fast Standard. Bei der Beleihungsgrenze gelten große "Risikopuffer". 40 Prozent des Marktwertes eines Kunstobjektes sind üblich. Der hohe Abschlag erklärt sich aus dem vergleichsweise großen Vermarktungsrisiko infolge von möglichen Preisschwankungen. Auch die Verzinsung liegt über dem Schnitt. 

Die Beleihungsgrenze liegt zwischen 30 und 50 Prozent, die Laufzeit bei kurzen 12 bei 36 Monaten."

Kunstanleihen mit attraktiven Renditen 

Vom Kredit zum verbrieften Wertpapier als "Kunstanleihe" ist es nur ein logischer Schritt. So verfügt die Citibank mit "Art Advisory & Finance" über einen eigenen Kunst-Geschäftsbereich und hat spezielle "Art Loans" auf den Markt gebracht. Der Einstieg ist "schon" ab fünf Millionen Dollar möglich. Wertpapierähnliche Anlagen bietet auch die Genfer Privatbank Reyl & Cie AG in Form von Schuldscheinen. Ihre "Notes" sind durch Kunstwerke von Kunstgalerien, Museen und privaten Sammlern "gedeckt". 

Die Beleihungsgrenze liegt zwischen 30 und 50 Prozent, die Laufzeit bei kurzen 12 bei 36 Monaten. Mit einer Verzinsung von fünf bis zehn Prozent bilden die Scheine eine rentierliche Anlage für reiche Privatinvestoren und Family Offices.

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