Dispokredite sind bequem, aber im Vergleich teuer

Nur vorübergehend nutzen Dispokredit auf dem Girokonto

Zum modernen Girokonto gibt es den Dispokredit gleich für den Fall dazu, dass das laufende Einkommen einmal nicht für alle anfallenden Kosten ausreicht. Doch sollten Kontoinhaber diese Möglichkeit nur kurzfristig nutzen.

Ein Dispokredit wird abhängig vom regelmäßigen Einkommen und der Bonität des Kontoinhabers gewährt - und das sowohl in Bezug auf die Höhe dieser Kreditlinie als auch der Zinsen, die die Bank für die genehmigte Überziehung berechnet. Zusätzliche Sicherheiten werden nicht gefordert, was sich nicht zuletzt in den Konditionen niederschlägt.

Dispokredite sind bequem, aber im Vergleich teuer

Jede deutsche Bank ist dazu verpflichtet, vor der Einräumung eines Kredits eine Bonitätsprüfung durchzuführen. Dazu analysiert sie nicht nur die Höhe und die Sicherheit des regelmäßigen Einkommens, sondern vor allem das bisherige Zahlungsverhalten des Kunden.

Alle damit zusammenhängenden Daten werden in den Wirtschaftsauskunfteien, allen voran bei der SCHUFA, gespeichert. Verbraucher sollten daher die Eintragungen regelmäßig kontrollieren, um Fehler und daraus resultierende Probleme auszuschließen.

Die SCHUFA-Abfrage wird automatisch erledigt, so dass die Entscheidung über den Dispokredit schnell getroffen werden kann. Ist der Kreditrahmen genehmigt, kann der Kontoinhaber flexibel darauf zugreifen, sollte sein Guthaben für anstehende Zahlungsverpflichtungen nicht ausreichen. Allerdings steht es den Banken jederzeit frei, den Dispokredit bei sich ändernden Voraussetzungen zu kürzen oder im Extremfall zu kündigen. Das aufgelaufene Soll wäre dann natürlich abzutragen.

Oft wird der Dispo in Höhe von drei Monatsgehälter zugesagt, die dem Verbraucher ein komfortables Polster bescheren."

Bequem aber teuer

Grundsätzlich ist der Dispokredit also eine sehr bequeme Möglichkeit, den eigenen finanziellen Spielraum bei Bedarf auszudehnen - das lässt sich die Bank jedoch gut bezahlen. Die Konditionen für Dispokredite sind generell relativ hoch.

Überzieht der Kunde dann auch diesen Rahmen, werden weitere Zinsen aufgeschlagen. Hier liegt die Haupteinnahmequelle klassischer Banken, so dass sie durchaus ein Interesse an der Gewährung der Dispokredite haben.

Oft genug werden die Rahmen auf drei Monatsgehälter ausgedehnt, die dem Verbraucher ein komfortables Polster bescheren.

Trotzdem empfiehlt es sich, bei der Inanspruchnahme Vorsicht walten zu lassen: Die effektiven Zinsen übersteigen in vielen Fällen 10,0 Prozent jährlich - und das in einer bereits lang anhaltenden Niedrigzinsphase. Auch wenn im Jahr 2017 die durchschnittlichen Dispozinsen auf 9,78 Prozent jährlich leicht gesunken sind, steht dies in keinem Verhältnis zu den Konditionen, die Banken bei der Geldaufnahme nutzen können - die lagen nämlich teilweise unter 0,00 Prozent.

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