Träume der jungen Leute Leben in einem Schloss
Sich als Burg- oder Schlossherr fühlen - das könnte sich nach einer Umfrage jeder vierte Bundesbürger unter 30 vorstellen. Auch sonst stehen historische und ausgefallene Immobilien hoch im Kurs - nicht nur bei Jüngeren.
Ein wenig überraschend sind die Ergebnisse der Untersuchung des Immobilienunternehmens Pantera und des Allensbach-Instituts schon. Denn wenn von Traum-Immobilien die Rede ist, wird eher an die Baukunst früherer Jahrhunderte gedacht als an Werke der Moderne. Junge Menschen haben einen ganz eigenen Geschmack.
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Baudenkmäler und Lofts sind "in"
Doppelhaushälfte, Reihenhaus oder Eigentumswohnung im Wohnblock - das ist die Immobilien-Wirklichkeit der meisten Eigenheim-Besitzer hierzulande. Selbst diese ist oft teuer genug erkauft. Doch träumen wird man ja wohl noch dürfen. Dabei gibt es generationenübergreifend Gemeinsamkeiten, aber auch interessante Unterschiede.
So können sich sowohl viele Jüngere als auch Ältere gut vorstellen, eine denkmalgeschützte Immobilie zu erwerben. Jeder Dritte mit dieser Präferenz würde sich dabei für einen Fachwerkbau entscheiden. Nicht ganz so gefragt sind Bauten aus der Gründerzeit. Mancher wäre sogar bereit, für eine solches Bauwerk mehr zu bezahlen, wobei die Zahlungsbereitschaft mit dem Alter abnimmt.
Wenig geschätzt ist dagegen der "schnörkellose" Bauhaus-Stil, der Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist und die "Baukultur" der letzten Jahrzehnte entscheidend geprägt hat. Gerade die damit verbundene Uniformität macht Immobilien, die diesem Prinzip folgen, wenig attraktiv. Geschätzt sind Objekte, die aus dem Rahmen fallen. Vor allem die Generation unter 30 ist für das Ausgefallene. Neben dem Leben im Schloss sind hier auch geräumige Lofts und Wohnungen in ehemaligen Fabrikgebäuden angesagt.
Geschätzt sind Objekte, die aus dem Rahmen fallen."
Ältere sind realistischer
Dass man jenseits der 30 mehr das Konventionelle bevorzugt, liegt vielleicht weniger an fehlender Phantasie als an einer realistischeren Einschätzung der Möglichkeiten und am konkreten Bedarf.
Für eine Familie ist ein Loft nur bedingt geeignet und wer tatsächlich ein Schloss besitzt, empfindet das in der Regel mehr als Last, weniger als Lust.
Denn Denkmalschutz bedeutet auch eine dauernde Verpflichtung mit erheblichen Kosten.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.