Noch befinden wir uns mitten in der Corona-Krise

Wohlstandsmosern Lehren aus der Corona-Krise

Noch befinden wir uns mitten in der Corona-Krise. Trotzdem denkt mancher bereits an das Danach - das, was Corona mit unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung macht. Tiefgreifende Umbrüche scheinen nicht ausgeschlossen.

Es mangelt derzeit nicht an Appellen an Solidarität und Zusammenhalt. Die fast schon bis zum Überdruss vorgebrachten Aufforderungen wirken formelhaft und haben teils etwas Beschwörendes an sich. Und Beschwörungen sind meist eine Folge von Angst - Angst, dass sich nach Corona Gräben auftun könnten, die den sozialen Frieden im Land ernsthaft erschüttern.

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Mehr Gemeinsamkeit oder tiefere Gräben?

Bereits jetzt entwickelt mancher Neidgefühle angesichts der Milliarden-Hilfsprogramme, die über die Wirtschaft ausgeschüttet werden. 5.000 Euro Zuschuss - quasi geschenktes Geld - vom Staat für Kleinunternehmer und Solo-Selbstständige, Kredit - ggf. ohne Sicherheiten und Begrenzung - zu Sonderkonditionen für größere Unternehmen: wo bleibe ich da?, mag sich mancher Angestellte im Home Office denken und übersieht dabei seine komfortable soziale Absicherung mit regelmäßigem Gehalt. Ein Zustand, von dem Selbstständige nur träumen können! Noch ist das ein Wohlstandsmosern auf hohem Niveau und noch ist die Bereitschaft zum Stillhalten da - aber wie lange?

Es herrscht Angst, dass sich nach Corona Gräben auftun könnten, die den sozialen Frieden im Land ernsthaft erschüttern."

Was nach der Krise bleibt

Fest steht schon jetzt, dass vieles nicht mehr so wird wie es vor der Krise war. Ungebremste Reiselust rund um den Globus - das könnte bis auf weiteres der Vergangenheit angehören. Welchen Nachholbedarf wir an Digitalisierung haben, das war schon vor Corona klar, in der Krise ist dies nun ganz offensichtlich geworden - ebenso wie sehr unsere Infrastruktur auf Kante genäht ist. Störungen sind darin nicht vorgesehen gewesen - ein sträflicher Irrtum.

Ob daraus Konsequenzen nach einer Normalisierung der Lage gezogen werden? Man kann es nur hoffen. Das gilt auch für die jetzt so stark zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung für soziale Berufe - mehr als ein Lippenbekenntnis?

Die Stunde der Nationalstaaten

Interessant dürften auch die Schlussfolgerungen in Sachen Europa sein. Die Corona-Krise ist die Stunde der Nationalstaaten gewesen; die EU wurde kaum sichtbar. Spät und mühsam hat man sich auf europäischer Ebene auf Hilfspakete verständigt. Europa ist und bleibt eine Einigung auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Viel mehr sollte man auch in Zukunft nicht erwarten - auch auf anderen Feldern als der Bekämpfung der Pandemie und ihrer Folgen.

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