Global Wealth Report 2017 Millionäre kaufen weniger Immobilien
In ihrem Global Wealth Report untersucht die Unternehmensberatung Capgemini alljährlich Trends im Investitionsverhalten vermögender Privatleute. Jetzt liegt die 2017er-Ausgabe des Berichtes vor. Er zeigt, dass Millionäre weltweit ihr Immobilien-Engagement zurückgefahren haben.
Für den diesjährigen Report wurde eine repräsentative Stichprobe von 2.500 Vermögenden rund um den Globus befragt. Die Zahl der Millionäre mit einem Anlagevermögen von mehr als einer Million Dollar ist laut Bericht im letzten Jahr kräftig gewachsen - um 7,5 Prozent auf rund 16,5 Millionen. Jeder Dreizehnte - insgesamt 1,28 Millionen - wohnt in Deutschland. Bezogen auf die gesamte Weltbevölkerung sind das Promille-Anteile.
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Weniger Immobilien - dafür mehr Aktien
Immobilien spielen zwar im Vermögensportfolio der Millionäre eine wichtige Rolle, ihre Bedeutung ist aber rückläufig. Global ging der Immobilien-Anteil (ohne selbst genutzte Objekte) im vergangenen Jahr von 17,9 Prozent auf 14 Prozent zurück. In Deutschland war der Rückgang nicht ganz so stark. Hier sank die Immobilien-Quote von 21,8 Prozent auf 18 Prozent. Umgekehrt nahmen die Aktienanteile zu - um 6,3 Prozentpunkte auf 31,1 Prozent. Und auch mehr Liquidität wurde vorgehalten.
Trotz dieser bemerkenswerten Verschiebung ist man bei Capgemini vorsichtig damit, von einer Trendwende beim Investitionsverhalten der Millionäre zu sprechen. Die Gewichtsverlagerung könne verschiedene Ursachen haben.
Immobilien spielen zwar im Vermögensportfolio der Millionäre eine wichtige Rolle, ihre Bedeutung ist aber rückläufig."
So könnten die höheren Aktienanteile zumindest partiell damit erklärt werden, dass das Aktienvermögen alleine aufgrund der Kursgewinne deutlich mehr wert geworden sei. Auf der anderen Seite würden Wertsteigerungen bei Immobilien nicht so stark und schnell berücksichtigt, weil es hierfür keine "Börsenpreise" gibt und sie insofern weniger messbar sind.
Mehr Vorsicht, aber kein Verkaufsdruck
Dennoch wollte man nicht ausschließen, dass neben den "Wertfaktoren" auch eine größere Kaufzurückhaltung für den Rückgang der Immobilienanteile verantwortlich sei. Schließlich seien viele Immobilienmärkte überhitzt und die Preise dort inzwischen sehr teuer, so dass sich ein Investment kaum noch rentiere. Trotz der erklärlichen Vorsicht sei aber keine Verkaufswelle festzustellen.