Lieferketten stark gedehnt Logistikbranche jammert
Fehlende Chips für die Autoproduktion, Wartezeiten für bestimmte Produkte ... - fast jeder bekommt die Probleme in den weltweiten Lieferketten zu spüren. Doch das Bild dahinter hat weitere Facetten.
Vor einigen Wochen standen vor den Lidl-Filialen Aufsteller, mit denen der Handelskonzern Kunden darauf hinwies, dass sich die Lieferung für bestimmte Produkte aus der Werbung verzögert. Damals blockierte ein riesiges Containerschiff den Suezkanal und verursachte einen erheblichen Stau. Die Havarie traf die verletzlichste Stelle einer der weltweit wichtigsten Seerouten. Als die 'Ever Given' endlich wieder flott war, stauten sich kurze Zeit später die Schiffe an den Häfen, weil die Arbeiter mit dem Entladen nicht nachkamen. Und das alles nachdem die internationalen Logistikketten schon durch die Corona-Krise stark gedehnt wurden.
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Hilferufe aus der Transportbranche
Für Verbraucher sind die Wartezeiten auf bestimmte Produkte oder Lücken in den Warenregalen unangenehm. Wesentlich härter trifft es Firmen, die lange auf dringend benötigtes Material oder Produkte von Zulieferern warten müssen. Darüber wird in den Medien berichtet. Wie es jedoch hinter den Kulissen ausschaut, ahnt kaum jemand. Darum schlagen Vertreter der Transportbranche jetzt Alarm. Sie weisen auf die Situation der in diesem Bereich Beschäftigten hin. Nach Schätzungen sind es weltweit 65 Millionen Menschen, die in der Logistik beschäftigt sind und den Warenstrom am Laufen halten.
- Seit Ausbruch der Corona-Pandemie müssen LKW-Fahrer, Matrosen, Piloten, Hafenarbeiter & Co. unter extremen Bedingungen Höchstleistungen bringen.
- Grenzschließungen infolge der Pandemie und Staus wegen Engpässen bei der Entladung führten dazu, dass Seeleute ihre Schiffe viele Monate nicht verlassen konnten.
- Die Probleme spitzen sich zu, weil immer mehr in der Logistik Beschäftigte wegen der schlechten Bedingungen und der Überlastung ihren Job kündigen.
- Industrieverbände warnen vor einem unmittelbar bevorstehenden Kollaps des weltweiten Logistik-Systems und fordern Regierungsvertreter auf, durch entsprechende Vorschriften die Arbeitsbedingungen für die Branche zu verbessern.
Nach Schätzungen sind es weltweit 65 Millionen Menschen, die in der Logistik beschäftigt sind und den Warenstrom am Laufen halten."
Ein gravierendes Problem: Impfungen
Weil einige Länder bestimmte Impfstoffe nicht anerkennen, gibt es Matrosen, die bereits sechs Impfungen erhalten haben. Auf der anderen Seite gibt es Reedereien in armen Entsenderländern, die ihre Seeleute wegen der Knappheit von Vakzinen überhaupt noch nicht gegen das Corona-Virus schützen lassen konnten.
Fachleute schätzen, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt rund 30 Prozent der Matrosen einen vollständigen Impfschutz haben.
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