Weltweite Krise Luftfahrtbranche bricht zusammen
Über viele Jahre kannte die Luftfahrtbranche nur steigende Passagier- und Frachtzahlen, allenfalls kurz durch die Finanzkrise unterbrochen. Die Globalisierung gab dem Flugverkehr gewaltigen Auftrieb. Dass trotzdem manche Airline ins Straucheln geriet, lag nicht am wachsenden Markt, sondern am knallharten Wettbewerb unter den Anbietern.
Bis vor wenigen Wochen war dies eine zutreffende Zustandsbeschreibung der Luftfahrtbranche. Doch jetzt sieht alles anders aus. Der Corona-Virus bedeutet eine Zäsur. Die Lage ist düster, seit Corona sich zur Pandemie ausgeweitet hat und viele Länder sich abschotten. Von Rückholaktionen abgesehen, ist der internationale Flugverkehr mit Passagieren faktisch zum Erliegen gekommen.
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Finanzielle Substanz schnell aufgezehrt
So hat Lufthansa ihren Personenflugbetrieb nahezu eingestellt und sucht Parkplätze für rund 700 Flieger. Der Flugbetrieb bewegt sich aktuell auf dem Niveau von 1955! Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach angesichts der Vorstellung der Geschäftszahlen fürs abgelaufene Jahr davon, dass unter den derzeitigen Rahmenbedingungen ein wirtschaftlicher Airline-Betrieb nicht mehr möglich sei. Der einzige Lichtblick ist momentan der Frachtverkehr, der in der Krise sogar stärker gefragt ist. Aber er kann den Absturz im Passagierverkehr nicht annähernd auffangen.
Wie der Lufthansa geht es vielen Airlines rund um den Globus. Der ruhende Flugbetrieb zehrt an den Reserven - die Kosten für Unterhalt und Wartung der Maschinen fallen weiter an, ebenso Löhne und Gehälter, während Umsätze ausbleiben. Ist die Lufthansa finanziell vergleichsweise gut aufgestellt, gilt dies für viele andere Fluggesellschaften nicht. Manche Airline fuhr bisher schon finanziell auf Kante, die Corona-Krise könnte der Todesstoß sein.
Nicht nur Airlines betroffen
Aber nicht nur Airlines sind betroffen, auch viele weitere Unternehmen, die vom Fliegen leben - zum Beispiel Flughafenbetreiber. Die Frankfurter Fraport hat gerade für 18.000 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet. Oder Flugzeugbauer - wenn keine Flugzeuge fliegen, werden auch keine neuen benötigt.
Von Rückholaktionen abgesehen, ist der internationale Flugverkehr mit Passagieren faktisch zum Erliegen gekommen."
Bei Airbus ist wohl mit Einnahmeverlusten in Milliardenhöhe zu rechnen, nicht anders dürfte es dem Konkurrenten Boeing gehen, der bereits durch das 737 MAX-Desaster gebeutelt ist. Dahinter stehen weitere Branchen, die Teile zuliefern. Auch sie verlieren Umsätze.
Die Politik ist dabei, Rettungsschirme für die gebeutelte Wirtschaft zu schnüren. Die Luftfahrtbranche gehört wohl zu den Wirtschaftszweigen, die besonders auf Hilfe hoffen. Ansonsten könnte hier nach Corona kein Stein auf dem anderen bleiben.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt