Die Allianz gilt als Branchenprimus

Allianz gibt den Weg vor LV-Policen schlechter verzinst

Die Allianz hat kürzlich entschieden, in welcher Höhe die Lebensversicherungsverträge im kommenden Jahr verzinst werden. Weil die Allianz als Branchenprimus gilt, werden diese Vorgaben zum Jahresende mit Spannung erwartet.

Neigt sich das Jahr dem Ende zu, richten sich die Augen der Branche gespannt auf die Allianz. Weil das traditionsreiche Unternehmen die Versicherungsgesellschaft mit den meisten Lebensversicherungspolicen ist, gelten deren Vorgaben als richtungsweisend. Wie nicht anders zu erwarten, senkt die Allianz die Zinssätze für das kommende Jahr. Das anhaltend niedrige Zinsniveau macht allen Versicherern schwer zu schaffen. Unter diesen Umständen wird es immer schwieriger, Erträge zu erwirtschaften.  

Mit welchen Zinssätzen dürfen die  Inhaber von Lebensversicherungspolicen im kommenden Jahr rechnen?

  • Unter der Bezeichnung "Vorsorgekonzept Perspektive" bietet die Allianz ein alternatives Garantiekonzept an. Bei diesen Produkten setzt der Versicherer die Gesamtverzinsung im kommenden Kalenderjahr auf 3,2 Prozent fest. Das sind 0,2 Prozent weniger als 2020.
  • Die laufende Verzinsung der Perspektive-Policen wird 2021 bei 2,4 Prozent liegen.
  • Die Gesamtverzinsung von klassischen Lebens- und Rentenversicherungen sinkt um 0,2 Prozent auf 2,9 Prozent. Die in der Gesamtverzinsung enthaltene laufende Verzinsung dieser klassischen Produkte sinkt auf 2,3 Prozent.

Die Zinssätze der Mitbewerber

Nicht alle Versicherungsgesellschaften haben abgewartet, bis der Branchenprimus seine Zinssätze für das kommende Jahr publik macht. AXA gehört zu den Versicherern, die nach unten anpassen. Stand Anfang Dezember 2020 gibt es auch Unternehmen, die die Verzinsung auf dem 2020er Niveau beibehalten. Dazu gehören die Nürnberger und die Alte Leipziger.

Die Verzinsungen von Lebens- und Rentenversicherungen dürften in den kommenden Jahren weiter abgesenkt werden."

Deutsche Aktuarvereinigung empfiehlt weitere Senkung der Garantieverzinsung

Kenner der Branche gehen davon aus, dass die Verzinsungen von Lebens- und Rentenversicherungen in den kommenden Jahren weiter abgesenkt werden. Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) empfahl kürzlich eine weitere Senkung der Garantieverzinsung. Nach ihren Berechnungen sollten die Versicherer den maßgebenden Höchstzinssatz für Neuverträge im Bereich klassischer Lebenspolicen ab 2022 auf 0,25 Prozent senken.  

Seit 2017 lag dieser Wert  bei 0,9 Prozent. Für 2021 hatte der DAV eine Absenkung auf 0,5 Prozent empfohlen. Diese Vorgabe ließ sich wegen organisatorischer Hürden jedoch nicht umsetzen. Die Orientierungswerte für die Versicherer werden vom Bundesfinanzministerium festgelegt. Die Behörde orientiert sich jedoch an den Vorgaben der Aktuare.

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