Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz verschieben sich die Gewichte

Neue KI-Gewinner "Mag Seven" geraten ins Hintertreffen

Lange Zeit galten die „Magnificent Seven“ – Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Tesla, Nvidia und Meta – als die unangefochtenen Zugpferde der Börsen.

Lange Zeit galten die „Magnificent Seven“ – Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Tesla, Nvidia und Meta – als die unangefochtenen Zugpferde der Börsen. Sie trieben die großen Indizes, bündelten die Fantasie der Anleger und galten als Synonym für technologische Dominanz. Doch im Zeitalter der künstlichen Intelligenz verschieben sich die Gewichte. Während einige der bekannten Giganten weiter profitieren, treten neue Akteure auf den Plan: Unternehmen wie Oracle, Broadcom oder Palantir gewinnen an Bedeutung – und könnten die alte Hierarchie durcheinanderwirbeln.

Das Erfolgsmodell der "Magnificent Seven"

Technologische Umbrüche verschieben Machtverhältnisse schneller, als Anleger es gewohnt sind. Wer den Blick weitet und auch jenseits der bekannten Giganten nach Chancen sucht, könnte die wahren Gewinner der nächsten Börsenära entdecken."

Die „Mag Seven“ dominierten die Märkte der letzten Jahre durch eine Mischung aus enormer Marktkapitalisierung, Innovationskraft und einem hohen Grad an Anlegervertrauen. Vor allem die Corona-Jahre bescherten ihnen außergewöhnliche Renditen: Cloud-Services, E-Commerce und Unterhaltung im digitalen Raum boomten. Anleger setzten auf diese Titel, weil sie sowohl in Rezessionen als auch in Wachstumsphasen als Wachstumsgaranten galten.

Doch inzwischen zeigt sich: Nicht jedes dieser Unternehmen hat die gleiche Ausgangsposition, um im KI-Zeitalter eine führende Rolle einzunehmen.

Neue Spieler, neue Chancen

Während Apple und Tesla zuletzt an Wachstumsdynamik verloren, rücken andere Konzerne in den Vordergrund. Oracle punktet mit seiner Datenbank- und Cloud-Expertise, die für KI-Anwendungen essenziell ist. Broadcom profitiert als Zulieferer von Chips und Halbleiterlösungen direkt vom wachsenden Hardware-Bedarf. Und Palantir hat sich als Anbieter von datengetriebenen KI-Lösungen etabliert – sowohl im staatlichen Sektor als auch bei Unternehmen.

Diese Firmen waren lange nicht die Stars der Anlegerfantasie, doch nun spielen sie ihre Stärken aus: Sie liefern konkrete Lösungen, Infrastruktur und Anwendungen, die den KI-Boom tragen.

Die Schwäche von Apple und Tesla

Besonders auffällig ist der Positionsverlust von Apple und Tesla. Apple hat zwar eine treue Kundschaft und enorme Cash-Reserven, doch bei KI-Innovationen hinkt der Konzern hinterher. Die Erwartungen an große Sprünge wurden bislang nicht erfüllt, was Anleger zunehmend kritisch sehen.

Tesla wiederum leidet unter zunehmendem Wettbewerb im Elektroautosektor und stagnierender Nachfrage. Zwar setzt das Unternehmen auch auf KI – etwa in der autonomen Fahrtechnologie –, doch der Weg zur Monetarisierung bleibt unklar. Anleger, die schnelle Erfolge sehen wollen, wenden sich daher anderen Titeln zu.

Expertenmeinung: Eine Neuordnung ist im Gange

Viele Marktbeobachter sprechen von einer Neuordnung der Tech-Elite.

KI ist der neue Wachstumsfaktor, doch er verteilt die Karten anders:

  • Wer Dateninfrastruktur bereitstellt, wie Oracle, gewinnt.
  • Wer Chips und Hardware liefert, wie Broadcom oder Nvidia, ist unverzichtbar.
  • Wer konkrete KI-Anwendungen entwickelt, wie Palantir, schafft direkte Nachfrage.

Die alten Platzhirsche, die ihre Stärke aus Konsumprodukten oder Plattformdiensten gezogen haben, geraten dadurch unter Druck.

Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Zeit der „Mag Seven“ als geschlossene Gruppe dem Ende zugeht.

Was bedeutet das für Anleger?

Für Investoren ergibt sich ein spannendes, aber auch riskantes Bild. Einerseits bieten die neuen KI-Gewinner enorme Wachstumschancen, andererseits ist das Umfeld von Unsicherheit geprägt. Welche Unternehmen langfristig zu den größten Profiteuren zählen werden, ist noch offen. Klar ist nur: die Marktbreite nimmt zu. Die Konzentration der letzten Jahre auf wenige Mega-Caps lockert sich, neue Sektoren und Titel drängen ins Rampenlicht.

Für Anleger heißt das:

  • Diversifikation bleibt entscheidend – die Abhängigkeit von wenigen Titeln ist riskant.
  • Der Fokus sollte stärker auf Strukturen und Anwendungsfeldern liegen, nicht nur auf einzelnen Stars.
  • Ein wachsamer Blick auf zweite Reihen von Tech-Unternehmen kann sich lohnen.

Fazit

Die Dominanz der „Magnificent Seven“ ist nicht mehr unangefochten. Zwar bleiben Microsoft, Nvidia und Alphabet treibende Kräfte des KI-Booms, doch Unternehmen wie Oracle, Broadcom oder Palantir holen kräftig auf. Apple und Tesla hingegen kämpfen um ihre Rolle.

Die Lehre lautet: Technologische Umbrüche verschieben Machtverhältnisse schneller, als Anleger es gewohnt sind. Wer den Blick weitet und auch jenseits der bekannten Giganten nach Chancen sucht, könnte die wahren Gewinner der nächsten Börsenära entdecken.

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