Rund 1,9 Millionen ältere Öfen sind betroffen

Neue Grenzwerte für Kamine Millionen Öfen vor dem Aus

Ab dem 1. Januar 2025 treten in Deutschland strengere Grenzwerte für Kamine und Öfen in Kraft. Die Regelungen basieren auf der Ersten Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) und zielen darauf ab, den Schadstoffausstoß zu reduzieren.

Nach Schätzungen des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks sind rund 1,9 Millionen ältere Öfen betroffen, die diese Anforderungen nicht erfüllen und daher entweder nachgerüstet oder stillgelegt werden müssen. Für viele Eigentümer läuft die Zeit ab, da die Nachrüstungsfrist mit dem Jahresende 2024 endet.


Was besagt die 1. BImSchV?

Die Verordnung regelt Emissionsgrenzwerte für Feuerstätten, die mit festen Brennstoffen wie Holz oder Kohle betrieben werden.

Ziel ist es, die Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Emissionen zu senken, um die Luftqualität zu verbessern und den Klimaschutz voranzutreiben.

Die wichtigsten Anforderungen ab 2025:

  • Feinstaubgrenzwert: Maximal 0,15 Gramm pro Kubikmeter.
  • Kohlenmonoxidgrenzwert: Maximal 4 Gramm pro Kubikmeter.
  • Öfen, die vor dem 1. Januar 1995 in Betrieb genommen wurden, müssen entweder nachgerüstet oder stillgelegt werden.

Welche Öfen sind betroffen?

Betroffen sind vor allem ältere Einzelraumfeuerungsanlagen wie Kaminöfen, Kachelöfen oder offene Kamine. Moderne Geräte, die nach 2015 installiert wurden, erfüllen die neuen Anforderungen in der Regel bereits. Insbesondere Öfen aus den Baujahren vor 1995 überschreiten jedoch häufig die Grenzwerte.

Schornsteinfeger sind gesetzlich verpflichtet, die Einhaltung der neuen Vorgaben zu prüfen. Sie informieren Eigentümer betroffener Anlagen und notieren Mängel im Feuerstättenbescheid.


Welche Optionen haben Eigentümer?

Wer einen alten Ofen besitzt, hat drei Möglichkeiten:

  1. Nachrüstung
    Ältere Öfen können mit einem Feinstaubfilter nachgerüstet werden, der die Schadstoffemissionen reduziert. Diese Maßnahme ist häufig günstiger als ein kompletter Austausch.

    • Kosten: Abhängig vom Modell, zwischen 500 und 2.500 Euro.
    • Vorteil: Der Ofen kann weiterhin betrieben werden.

  2. Austausch des Ofens
    Der Ersatz durch eine moderne, emissionsarme Feuerstätte ist langfristig die umweltfreundlichste und effizienteste Lösung. Moderne Öfen haben oft einen höheren Wirkungsgrad und sind sparsamer im Brennstoffverbrauch.

    • Kosten: Zwischen 2.000 und 6.000 Euro, je nach Modell.
    • Förderung: Die Bundesregierung bietet Förderprogramme für umweltfreundliche Heizsysteme an.

  3. Stilllegung des Ofens
    Wer den Ofen selten nutzt oder keinen Bedarf mehr hat, kann ihn stilllegen. In diesem Fall muss der Schornsteinfeger die endgültige Außerbetriebnahme bestätigen.

    • Kosten: Einmalige Gebühren für die Dokumentation durch den Schornsteinfeger.


Warum ist schnelles Handeln wichtig?

Wer rechtzeitig aktiv wird, kann finanzielle Belastungen durch Fördermittel abfedern und langfristig von einer effizienteren Feuerstätte profitieren. Wer untätig bleibt, riskiert nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch den Verlust einer wichtigen Wärmequelle."

Die Frist bis zum 31. Dezember 2024 bietet nur begrenzt Zeit, um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen. Insbesondere die hohe Nachfrage nach Handwerkern und neuen Feuerstätten führt derzeit zu längeren Wartezeiten. Eigentümer, die sich erst kurzfristig um eine Lösung kümmern, riskieren, ihre Anlage nicht rechtzeitig umrüsten zu können.

Mögliche Konsequenzen bei Nichteinhaltung:

  • Stilllegung der Feuerstätte durch den Schornsteinfeger.
  • Bußgelder bei weiterem Betrieb einer nicht genehmigten Anlage.

Fördermöglichkeiten für Betroffene

Der Austausch oder die Nachrüstung von Öfen wird durch verschiedene Programme gefördert:


Fazit: Handlungsbedarf für Eigentümer

Die strengeren Grenzwerte für Kamine und Öfen sind ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz und Verbesserung der Luftqualität. Für Eigentümer bedeutet dies jedoch kurzfristigen Handlungsdruck, insbesondere angesichts der knappen Frist. Wer rechtzeitig aktiv wird, kann finanzielle Belastungen durch Fördermittel abfedern und langfristig von einer effizienteren Feuerstätte profitieren. Wer untätig bleibt, riskiert nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch den Verlust einer wichtigen Wärmequelle.

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