Die wirtschaftliche Entwicklung wird immer auch durch Stimmungen beeinflusst

Rezession in Sicht? Ifo-Index fällt erneut

Die wirtschaftliche Entwicklung wird immer auch durch Stimmungen beeinflusst. Herrscht allenthalben Optimismus, wirkt sich das günstig auf das Wachstum aus, umgekehrt sieht es bei verbreitetem Pessimismus aus. Stimmungen beeinflussen wirtschaftliche Einschätzungen und die wiederum prägen Investitions- und Konsumentscheidungen - fast wie eine "self fulfilling prophecy".

Geht man danach, sieht es derzeit nicht allzu gut für die deutsche Wirtschaft aus. Denn der Ifo-Index - ein wichtiges Konjunkturbarometer - ist jetzt das dritte Mal in Folge gefallen, ein Hinweis auf eine sich verschlechternde Stimmungslage. Die Einschätzung beruht auf einer regelmäßigen, monatlich durchgeführten Umfrage unter 7.000 deutschen Firmen. Um 0,9 Punkte hat sich der Ifo-Index danach auf nunmehr 102 Punkte verschlechtert - stärker als erwartet worden war.

Es gibt keinen Rezessions-Automatismus

Was Experten beunruhigt, ist, dass es sich nicht um einen einmaligen "Ausreißer" zu handeln scheint, sondern um einen sich verfestigenden Trend. In der Vergangenheit folgte auf drei schwächere Ifo-Indizes hintereinander häufig eine Rezession. Daher befürchtet mancher auch jetzt wieder ein baldiges Ende der langen guten Konjunktur. Allerdings besteht hier kein Automatismus. Trotzdem ist die Index-Meldung eine weitere schlechte Nachricht in einer ganzen Reihe. 

Zuletzt sorgte die im dritten Quartal um 0,3 Prozent geschrumpfte Wirtschaftsleistung für eine faustdicke Überraschung. Das Minus war aber eher auf Sondereffekte zurückzuführen als auf eine Konjunkturabschwächung. Die große Hitze und Trockenheit im Sommer belasteten die Gütertransporte auf dem Rhein und die Automobilhersteller fuhren ihre Produktion wegen der vorzeitigen Einführung neuer globaler Abgastests zurück, weil sie noch nicht über die erforderlichen Testzertifikate verfügten. 2013 hatte es schon mal eine ähnliche Quartalsschrumpfung gegeben - damals ohne nachhaltige Folgen 

Vergleicht man die aktuelle Stimmung mit der zu Jahresbeginn fast noch herrschenden Euphorie, scheinen Welten dazwischen zu liegen."

Wirtschaft verliert an Fahrt

Der Stimmungsverfall begann mit Trumps vom Zaun gebrochenen Handelsstreit, der die Weltwirtschaft zunehmend belastet

Steigende Zinsen in den USA, die "Regierungswirren" in Deutschland und europäische Probleme - Stichwort Brexit, Italien - trugen auch nicht zur Stimmungsverbesserung bei, ebensowenig die kürzliche Rücknahme der Wachstumsprognose für Deutschland von 2,2 Prozent auf 1,7 Prozent. 

Eine Rezession bedeutet das zwar noch nicht, aber die deutsche Wirtschaft verliert offenkundig an Fahrt.

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